Hinweis: Sie sind auf den Seiten der Moodle 1.9 Dokumentation. Die Dokumentation der aktuellsten Moodle-Version finden Sie hier: Argumente für Moodle.

Argumente für Moodle

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Moodle ist eine Open Source Software. Das ist etwas, was ein häufig zu dem Schluss führt: "Da gibt es etwas umsonst, also ist es billig." Deshalb ist es zunächst einmal notwendig zu verstehen, was Open Source wirklich bedeutet und welche Konsequenzen dies hat, nämlich:

  • Obwohl die Software kostenlos verfügbar ist (ähnlich wie Freibier), bedeutet das nicht, dass das Unternehmen, das diese Open Source Software entwickelt, nicht anderweitig Geld durch diese verdient.
  • Sie haben das Recht, die Software zu kopieren, zu ändern und weiter zu verbreiten, unter der Voraussetzung, dass Sie die Software zu eben diesen Bedingungen wieder zur Vefügung stellen.
  • Dieses Recht bedeutet, dass eine Gemeinschaft von Enthusiasten entstanden ist, die Bugs melden, Bugfixes einbringen, neuen Code testen und neuen Code für Plugins oder Erweiterungen schreiben. Damit können Sie von den Leistungen des Unternehmens und zusätzlich von den Leistungen dieser Gemeinschaft profitieren.
  • Open Source Software ist aus diesem Grund häufig sicherer, stabiler und wird schneller weiter entwickelt als vergleichbare Software, bei der der Code nicht frei verfügbar ist.


Kulturelle Aspekte

Support

Der Open Source Charakter von Moodle bietet viel mehr Möglichkeiten, Support und Unterstützung zu bekommen, als dies bei anderen Lernmanagementsystemen der Fall ist.

  • Online-Hilfe - Wenn Sie auf das Hilfe-Symbol help.gif klicken (zu finden bei fast allen Feldern in Moodle-Formularen bzw. Konfigurationsseiten), öffnet sich ein Hilfe-Fenster und zeigt Ihnen die entsprechende Hilfe-Datei an (die Hilfe-Dateien sind fester Bestandteil einer Moodle-Distribution).
  • MoodleDocs (diese Website) wird von der Moodle-Community geschaffen. Sie können diese Seiten nicht nur lesen, sondern Sie finden jeweils unten auf jeder Seite in Moodle einen Link, der zur entsprechenden Seite in MoodleDocs führt. Das erspart Ihnen das Erstellen eigener Moodle-Schulungsunterlagen und erlaubt Ihnen den Zugriff auf das gesamte bisher akkumulierte Wissen der Community.
  • Community-Foren - der Kurs Using Moodle auf moodle.org hat tausende engagierte Trainer und Entwickler, die aktiv an der Diskussion teilnehmen. Sie können direkt eine Frage stellen oder ältere Diskussionen durchsuchen (diese sind bis zurück in die Anfänge von Moodle im Jahr 2001 archiviert). Sie können sich mit anderen Trainern austauschen oder mit den Entwicklern von Moodle kommunizieren.
  • Es gibt kostenpflichtige Support-Verträge und Moodle-Dienstleistungen - auf moodle.com finden Sie eine Liste von Moodle-Partners, die kommerziellen Support für Ihre Moodle-Installation anbieten. Sie müssen sich also nicht auf ein Beratungsunternehmen verlassen, das Ihre Probleme löst oder Schulungen anbietet, sondern Sie können auf zahlreiche Anbieter zurückgreifen, die im gegenseitigen Wettbewerb stehen und dadurch zu niedrigeren Preisen und mehr Wahlmöglichkeiten führen.

Anpassungsmöglichkeiten

Der Open Source Charakter von Moodle ermöglicht es Ihnen, das System an Ihre eigenen Bedürfnisse anzupassen, anstatt es "zu mieten, so wie es daher kommt". Diese Möglichkeit in Kombination mit der großen Community, die eine Vielzahl zusätzlicher Plugins entwickelt, erlaubt es Ihnen, Ihre Moodle-Installation um zahlreiche Funktionalitäten zu erwaeitern, die nicht zur Moodle-Standardinstallation gehören (z.B. Versenden von Textnachrichten, neue Fragetypen, 3D-Molokül-Modelle, Podcasts usw.) Sie können auch gegen Bezahlung die Entwicklung von speziellen Plugins oder Funktionalität, die Sie benötigen, in Auftrag geben (siehe moodle.com), die anschließend von der Community weiterentwickelt und verbessert werden können.

Philosophie

Moodle basiert auf einer Pädagogik des Sozialen Konstruktivismus (starke Community, Austausch von Erfahrungen, Zusammentragen von Dingen für andere zum Sehen und Nutzen) und ist aus einer Forschungsarbeit von Martin Dougiamas, dem Gründer von Moodle, entstanden. Andere Unternehmen, die profitorienitiert arbeiten, setzen auf Marketing für etwas, wovon sie glauben, dass Bildungsverantwortliche es benötigen, statt sich daran zu orientieren, was "in der Realität am besten funktioniert".

Innovation

Moodle beschränkt sich nicht darauf, was sich "am besten verkauft". Daher implementiert der Code (insbesondere der von Dritten) häufig das, was im Bereich der Bildung innovativ und topaktuell ist. Die Open Source Philosophie hilft hier ebenfalls, da Schulen und Universitäten oftmals Moodle an ihre spezifischen Anforderungen anpassen und den entsprechenden Code dann an die Community zurück geben. Jüngste Beispiele für solche Prozesse sind das neue Wiki, das von einer Team der Universitat Politecnica de Catalunya entwickelt wurde, und die neue Gruppenfunktionalität, die von der UK Open University implementiert wurde.

Benutzerfreundlichkeit

Zur Unterstützung von automatisierten und personalisierten Diensten, wie selbstgesteuertes und rollenspezifisches Lernen, muss der Zugriff auf Inhalte sowie deren Bereitstellung und Präsentation einfach und intuitiv möglich sein - so wie das Surfen im Internet oder Einkaufen auf Amazon.com.

Vielleicht lautet der beste Satz bezogen die Benutzerfreundlichkeit von Moodle: Einfach und mächtig.

Eine Diskussion zur Benutzerfreundlichkeit von Moodle finden Sie auf der entsprechenden englischsprachigen Entwickler-Seite.

Die englischsprachige Seite Richtlinien für Schnittstellen soll Entwicklern beim Design helfen, um eine hohe Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten. Es ist allgemeiner Konsens, dass Moodle diesbezüglich herausragend ist.


Technische Aspekte

Verfügbarkeit

Das Lernmanagementsystem muss robust genug sein, den unterschiedlichen Anforderungen von tausenden Lernenden, Administratoren, Inhaltserstellern und Lehrenden gleichzeitig zu genügen.

Die Nutzungsmöglichkeiten von Moodle unterscheiden sich je nach spezifischem Kontext der Anwendung stark. Aber im Allgemeinen bietet Moodle eine Web-basiertes Schnittstelle mit hoher Verfügbarkeit und erlaubt so Lernenden, Lehrenden und Administratoren, sich jederzeit anzumelden und ihre täglichen Aufgaben zu erledigen.

Skalierbarkeit

Die Infrastruktur sollte sich je nach zukünftigem Wachstum erweitern oder skalieren lassen, sowohl bezüglich der Menge der Inhalte als auch bezüglich der Anzahl der Lernenden!

Moodle läuft auf einer großen Bandbreite von Webservern und Datenbanksystemen. Wie bei jeder Installation von Server-basierten Softwaresystemen, ist es unerlässlich, Hardware, Betriebsystem und Datenbanksystem fein abzustimmen, um sicherzustellen, dass das System auch unter hoher Last zuverlässig arbeitet. Die größte aktive Moodle-Installation (zum Zeitpunkt des Verfassens von diesem Artikel war das die Fern-Fachhochschule von Neuseeland) verwaltet 45.000+ Lernende und 6.500 registrierte Kurse. Es gibt eine englischsprachige MoodleDocs-Seite, die weitere große Installationen weltweit auflistet.

In der Moodle-Gemeinschaft scheint es Konsens zu sein, dass die beste Wahl ein Linux-basierter Webserver mit Apache, installiertem PHP und PHP-Accelerator ist und der Webserver und der Datenbankserver auf verschiedenen Rechnern laufen sollten.

Es sollte möglich sein, einen Lastausgleich für eine Moodle-Installation durchzuführen, z.B. indem man gegebenenfalls mehrere Webserver verwendet. Die einzelnen Webserver sollten auf dieselbe Datenbank zugreifen und dasselbe Moodledata-Verzeichnis verwenden. Ansonsten sind die Anwendungsschichten vollständig getrennt, so dass diese Art des Clusterings möglich ist. Entsprechend kan auch die Datenbank ein Server-Cluster sein (z.B. ein MySQL Cluster).

All das bedeutet, dass die Architektur von Moodle es ermöglicht, auf zukünftige Anforderungen zu reagieren, indem die darunterliegenden Technologien angepasst werden. Das sollte sogar in laufenden Moodle-Installationen möglich sein, um den Dienst ohne größere Unterbrechungen verbessern zu können.

Interoperabilität

Um die Bereitstellung von Online-Inhalten aus verschiedenen Quellen und von unterschiedlichen Anbietern von Hard- und Software zu unterstützen, muss ein Lernmanagementsystem den Datenaustausch auf der Basis von offenen Standards für Webanwendungen ermöglichen.

  • Bei der Authentifizierung unterstützt Moodle LDAP - das am weitesten verbreitete Protokoll für Authentifizierungszwecke. Außerdem ermöglicht Moodle die Authentifizierung gegenüber einer externen Datenbank (z.B. Oracle) und unterstützt Shibboleth, IMAP, NNTP, CAS oder FirstClass.
  • Bei der Einschreibung' in Kurse unterstützt Moodle LDAP (z.B. Active Directory) und den IMS-Enterprise-Standard (via Plugin zum Herunterladen).
  • Bezüglich der Inhalte gibt es eine Vielzahl von Aspekten:
    • Moodle unterstützt den Import/Export von RLOs (Reusable Learning Objects), die gemäß SCORM / IMS Standards zu Lernpaketen zusammengefasst sind.
    • Testfragen können im internationalen Standardformat IMS QTI 2 exportiert werden.
    • RSS-Newsfeeds können auf System- oder Kursebene in Moodle integriert werden.
    • Zugriff auf Forumsdiskussionen kann per RSS-Newsfeeds erfolgen, so dass die Diskussionsbeiträge in RSS-fähige Webseiten oder Systeme integriert werden können.

Die Verwendung von XML für Import/Export ist Standard in Moodle. Die Webservice-Technologien zum Austausch von Daten (z.B. über SOAP oder XML-RPC) ist derzeit noch nicht Standard, an der Unterstützung dieser Technologien wird jedoch aktiv gearbeitet.

Stabilität

Die Infrastruktur des Lernmanagementsystems kann eine große Installation rund um die Uhr zuverlässig und effektiv verwalten.

Siehe die Abschnitte Verfügbarkeit und Skalierbarkeit weiter oben.

Sicherheit

Wie bei jeder nach außen gerichteten gemeinschaftlichen Lösung kann das Lernmanagementsystem selektiv den Zugriff auf Online-Inhalte, Arbeitsmaterialien und nachgestellte Funktionalitäten begrenzen und steuern, sowohl intern als auch extern, für die verschiedenartigsten Nutzergemeinschaften.

Das gegenwärtige Rollen- und Rechtesystem von Moodle enthält die Basisrollen Administrator, Trainer mit und ohne Bearbeitungsrecht, Teilnehmer und Gast. Jede Rolle hat klar definierte Rechte und kann nur diesen Rechten entsprechend agieren.

Die grundlegende Struktureinheit in Moodle ist der Kurs. Ein Administrator kann für einen Kurs beliebig viele Traier zuweisen. Jeder Kurs hat sein eigenes Dateiverzeichnis, seine eigenen Diskussionsforen und andere Aktivitäten. Trainer können entscheiden, welche Kursinhalte für die Teilnehmer sichtbar bzw. verborgen sind.

Moodle ist entspricht den Sicherheitsanforderungen, denen ein Lernmanagement genügen muss. Sicherheitsrelevante Probleme und Bekanntmachungen finden Sie auf [1].

Siehe auch