Moodle Mythen
Diese Liste der Moodle-Mythen entstand aus einem Diskussionsbeitrag von Josie Fraser als Teil der 2005-6 HUGToB Kampagne.
Sobald Moodle stabil läuft, wird es lizenzpflichtig werden. Wenn Moodle gut wäre, würde es längst etwas kosten.
Martin Dougiamas verbürgt sich dafür, dass Moodle stets unter der GNU General Public License frei verfügbar sein wird. Selbst wenn dies irgendwann nicht mehr so sein sollte, könnte die Community den letzten Code, der unter die GPL fällt, nutzen und die Entwicklung fortsetzen. Einer der Gründe, warum Moodle so gut ist, liegt darin, dass Moodle eine Open Source Software ist. Dadurch kann die weltweite Community zur Verbesserung beitragen.
In anderen Fällen, wo solche Dinge passiert sind, hat die Community schnell die jeweilige Software im Rahmen eines Open Source Projekts weiter entwickelt und verbessert. Was einmal veröffentlicht und frei verfügbar ist, bleibt auch weiter legal frei verfügbar. Niemand kann Moodle "kaufen", jeder Art der Kooptierung würde ohne die Zustimmung der Community nicht weit kommen.
Moodle benötigt einen Vollzeit-PHP-Entwickler oder zumindest viel technischen Support, um von einer Institution selbst betrieben werden zu können.
Es gibt eine Menge von Institutionen, die Moodle in der Standardinstallation betreiben, ohne PHP-Entwickler. Sie benötigen keinerlei Programmierkenntnisse, wenn Sie eine Moodle-Installation "von der Stange", die dennoch reich an Funktionalitäten ist, nutzen.
Nebenbei gesagt ist PHP eine leicht erlernbare Programmiersprache, der Moodle-Code ist gut dokumentiert, d.h. wenn Sie bei der Entwicklung mithelfen möchten, können Sie dies recht schnell und einfach erlernen.
Fairerweise muss man auch sagen, dass Sie generell ein gewisses Maß an Wissen mitbringen müssen, wenn Sie eine Web-Anwendung sicher betreiben wollen. Das hat jedoch mehr mit der geeigneten Konfiguration des Webservers, der Datenbank und der Skriptsprache zu tun als mit Moodle selbst. Wenn Sie in der Lage sind, einen eigenen Webserver zu betreiben, dann können Sie auch Moodle selbst installieren und administrieren.
Sie müssen Moodle jedoch nicht in Ihrer Institution selbst betreiben - es gibt anerkannte Moodle-Partner, die Moodle für Sie bereitstellen, ebenso kann Moodle von einer großen Zahl kommerzieller Provider zur Verfügung gestellt werden.
Moodle würde mit unseren anderen Systemen bzw. Software nicht kompatibel sein.
Moodle läuft auf FreeBSD, Linux, Mac OS X, Solaris, Windows und vielen anderen Plattformen. Durch ADODB ist Moodle mit einer Vielzahl von Datenbanken kompatibel. Es gibt jede Menge Mechanismuen zur Authentifizierung/Registrierung und Einschreibung in Kurse, inklusive Nutzung von LDAP oder externer Datenbanken. Moodle erlaubt es Trainern, Inhalte aller möglichen Formate bereit zu stellen, inklusive SCORM, Flash, MP3s und RSS-Feeds. In Entwicklung ist eine Web API, die eine einfache Integration mit anderen web-basierten Anwendungen ermöglicht.
Zu guter Letzt beachten Sie, dass Moodle eine Open Source Software mit gut dokumentierter Daten- und Dateistruktur ist. Wenn Moodle mit einer bestimmten Anwendung nicht kompatibel ist, dann können Sie einen Entwickler dafür bezahlen, dass er Ihnen diese Integration implementiert, oder Sie entwickeln sie selbst innerhalb Ihrer Institution.
Moodle hat einfach nicht die kommerzielle Erfahrung, die wir suchen.
Sehen Sie sich die Liste der Moodle-Partner an. Moodle wird weltweit von Firmenkunden für Schulungen und Trainings eingesetzt, u.a. für Flugschulen, Pilotenzertifizierung und alle möglichen anderen Arten der beruflichen Weiterbildung. Moodle als Werkzeug ist eine Softwareapplikation, keine Organisation. Die Menschen, die die weltweite Moodle-Community bilden, kommen aus allen Branchen und allen Bereichen der Bildung. Tatsache ist, dass Sie in keiner anderen Community eine engagiertere Gruppe von Trainern und Bildungsfachleuten versammelt finden wie in moodle.org. Ein weiterer Beleg für die kommerzielle Nutzung von Moodle ist die Tatsache, dass Microsoft Corporation die Anpassung von Moodle an seine SQL-Server-Plattform finanziert hat (wenn Sie diese an Stelle von MySQL nutzen möchten), und die Unterstützung von Funktionalitäten, von Clustering bis hin zu Zahlungsmechanismen für Kurse, wächst mit jeder Version.
Moodle kann man nicht "von der Stange" betreiben - die Moodle-Standardinstallation ist nicht ausgereift.
Moodle bietet ein umfangreiches Paket an Funktionalitäten, die alle Bestandteil der Standardinstallation sind. Zusätzliche Designs, Blöcke und Lernaktivitäten können leicht integriert werden, und die meisten sind als Open Source Code frei verfügbar. Richtig ist, dass Moodle mit all diesen Funktionalitäten einfach zu installieren ist - als lokale Anwendung auf einem PC oder auf einem Webserver.
Die Installation auf einem Windows-PC dauert gerade so lange, wie das Herunterladen einer 50MB-Datei, Entpacken der Datei, Umbenennen eines Verzeichnisses, Doppelklicken einer Datei und Öffnen einer Webseite. Diese Installation enthält einen Webserver, eine Datenbank und Moodle selbst. Auch wenn diese Basisinstallation nicht für eine Institution insgesamt geeignet ist, so ist doch die Einfachheit, mit der die gesamte Moodle-Funktioniltät bereitgestellt wird, bemerkenswert und bestätigt die Robustheit der Plattform.
Es gibt keine Dokumentation, keine Schulungen und keinen technischen Support - Sie sind auf sich allein gestellt.
Es gibt eine exzellente (und ständig wachsende) englische Online-Dokumentation, die von der Nutzer- und Entwickler-Community erstellt wird. An der Bereitstellung der entsprechenden deutschen Dokumentation wird permanent gearbeitet - Ihre Hilfe dabei ist herzlich willkommen! Diese Online-Dokumentation wird ständig aktualisiert und beschreibt Seite für Seite die aktuelle Entwicklung von Moodle, und zwar detaillierter als jedes Buch und sicher umfangreicher als jeder kommerzielle Anbieter es tun würde.
Jason Cole von der UK Open University hat eine exzellente Einführung in Moodle für Trainer geschrieben, die als Buch im O'Reilly Verlag erschienen ist. Weiterhin hat William Rice ein Buch Moodle E-Learning Course Development geschrieben, das bei Packt Publishing erschienen ist.
Die meisten Nutzer finden sich auf der Benutzeroberfläche von Moodle intuitive zurecht, und das reduziert den Schulungsbedarf. Institutionen können interne Trainingsmaßnahmen durchführen, und viele Organisationen tun dies erfolgreich. Einige Moodle-Partner sind spezialisiert auf Schulungen.
Schneller und qualitativ hochwertiger technischer Support ist durch die Moodle-Community verfügbar, schauen Sie in den Kurs Using Moodle. Die deutschsprachige Community hat einen eigenen Kurs Deutschsprachiges Moodle auf moodle.org. Kommerzielle Unterstützung finden Sie bei offiziellen Moodle-Partnern auf moodle.com.
Die Gesamtkosten, die bei der Betreibung von Moodle anfallen, sind letztendlich höher als bei einer kommerziellen Plattform.
Stopp! Denken Sie bitte einen Moment nach. In beiden Fällen müssen Sie für Hosting, Support, Schulungen und Inhaltserstellung auf die eine oder andere Weise bezahlen: Bei Moodle können mehr oder weniger große Anteile dieser Kosten in die Institution verlagert werden, weil der Code frei verfügbar ist und Moodle Werkzeuge für Trainer zur Verfügung stellt, um selbst Lernaktivitäten zu erstellen. Sie müssen diese Aufgaben jedoch nicht innerhalb der Institution übernehmen.
Der Unterschied bei Moodle besteht darin, dass keinerlei Lizenzgebühren anfallen. Das Geld, das Sie spenden, kann verwendet werden, um die Software weiter zu entwickeln und zu verbessern, oder es verbleibt in der "Gemeinschaft der Bildungsverantwortlichen bzw. in der Bildung Tätigen" zu deren Gemeinnutz. Niemand muss sich bei Moodle um die Interessen von Aktionären oder Risikokapitalgebern kümmern. Sie sind auch nicht dem Risiko von kommerziellen Anbietern ausgesetzt, die ihre Lizenzgebühren einseitig erhöhen oder in Konkurs gehen können. Weiterhin sind Sie nicht durch irgendwelche Lizenzbedingungen eingeschränkt, sondern können Moodle verwenden, wie es Ihnen beliebt. Es gibt keine "Enterprise-Version", die um ein Vielfaches teurer ist als die Basisinstallation, aber die Funktionalitäten enthält, die Sie eigentlich benötigen - Moodle wird mit allem ausgeliefert, was Sie brauchen.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass eine Studie über die Gesamtkosten bei Open Source Software an Schulen in Großbritannien, durchgeführt von der Agentur Becta der britischen Regierung, signifikante Einsparungen im Vergleich zu kommerziellen Alternativen feststellt. Besonders beeindruckend waren die Einsparungen im Bereich der Support-Kosten. Wahrscheinlich wären die Einsparungen noch größer, wenn man die Kosten mit denen von web-basierten Anwendungen wie Moodle verglichen hätte.
Einen Projektreport der Studie finden Sie unter Project Report Using Open Source Software in Schools und Case study report.
Moodle ist einfach nicht gut genug für eine so große Institution wie meine.
Dann ist Ihre Institution größer als die UK Open University mit 250.000 Studierenden oder die FernUniversität Hagen mit 75.000 Moodle-Nutzern? Die Universidade de Brasília hat über 65.000 Nutzer, die San Francisco State University (SFSU) hat über 35.000 aktive Nutzer, das österreichische Bundesministerium für Bildung und Frauen hat über 110.000 Nutzer. Weitere Beispiele finden Sie auch in der Liste großer Institutionen.
Moodle ist einfach geeignet, den Anforderungen meiner spezifischen Gruppen von Lernenden und Kunden gerecht zu werden.
Moodle wird in allen Bildungsbereichen erfolgreich eingesetzt, beginnend mit der Bildung im Elementarbereich bis hin zur akademischen Bildung, sowie in allen Gebieten einschließlich Kunst, Sprachen, Geisteswissenschaften und Mathematik. Moodle hat sich in einer Welt des "Lebenslangen Lernens", im Bereich der Lehrerfortbildung sowie der betrieblichen und staatlichen Weiterbildung etabliert.
Unser gesamtes Personal arbeitet mit *******, die Schwierigkeiten bei einer Umstellung auf Moodle lohnen sich nicht.
Eine Umstellung muss nicht so viele Schwierigkeiten mit sich bringen, da Moodle in der Lage ist, Inhalte in einer großen Zahl von Standardformaten zu importieren, einschließlich SCORM, Blackboard und WebCT. Eine wachsende Zahl von Institutionen ist dabei, auf Moodle umzustellen.
Aus pädagogischer Sicht kann viel gewonnen werden durch die Umstellung auf eine virtuelle Lernumgebung, die soziales und kollaboratives Lernen in den Mittelpunkt stellt, die die aktive Rolle des Lernenden anerkennt und die den Lehrenden Werkzeuge zur Bildung von effektiven Online-Lerngemeinschaften an die Hand gibt, statt einfacher Präsentation von Arbeitsmaterialien und Aktivitäten.
Aus finanzieller Sicht sollten die Kosten einer Umstellung auf Moodle schnell durch die eingesparten Lizenzgebühren nivelliert werden.
Moodle ist frei verfügbar und kann daher nicht so gut sein wie ein Produkt einer großen Firma, die jährlich Millionen an Lizenzgebühren einnimmt.
Die Tasache das Moodle frei verfügbar ist (nicht frei im Sinne von kostenlos, sondern im Sinne von freier Sprache) bedeutet, dass alle Leistungen des Kernentwicklerteams öffentlich sind. Sie können den Fortschritt im Bugtracker verfolgen, den aktuellsten Code herunterladen und an der Diskussion in den Foren teilnehmen. D.h. jeder, der möchte, kann zur Codeentwicklung für das Kernsystem bzw. zusätzliche Plugins, Module, Designs und Integrationen beitragen oder Bugs melden (und Hunderte tun dies). Es gibt Hunderte solcher Erweiterungen in der Datenbank und ein Blick in den Bugtracker wird Ihnen zeigen, wie effektiv die Community Fehler meldet.
Darüberhinaus stellen zahlreiche Institutionen, die Moodle nutzen, ihre eigene Expertise zur Verfügung, um Teile des Codes zu pflegen oder neue Funktionalitäten zu entwickeln. Da Moodle frei verfügbar ist, ist dies sinnvoll. Wenn sie ein kommerzielles Produkt nützen würden, könnten Sie dies gar nicht aufgrund von Lizenzbedingungen, oder müssten dennoch jährlich für etwas bezahlen, was sie selbst entwickelt haben, um es weiter nutzen zu können.
D.h. wie allgemein bei Open Source Software üblich, entwickelt sich Moodle wesentlich schneller weiter als dies bei kommerzieller Software der Fall ist, wo alles von den eigenen Entwicklern des Herstellers bewältigt werden muss. Zusätzlich ist ein kommerzielles Unternehmen, das Lernplattformen verkaufen möchte, aus Marketingsicht in einer schlechten Position, weil sein Produkt groß, komplex und schwer verkäuflich ist an Menschen, die wenig über das Produkt wissen und keine Zeit haben, dieses und vergleichbare Produkte zu testen. Es erfordert ein hohes Marketingbudget, viele Vertriebsleute, und das schlägt sich wiederum auf die Lizenzgebühren nieder. Moodle hat diese Unkosten nicht und kann sein Geld in erster Linie in die Entwicklung stecken.
Die oben genannten Faktoren führen auch dazu, dass Moodle innovativer als andere Plattformen ist, denn wenn jemand eine bestimmte Funktionalität benötigt, kann er sie entweder selbst implementieren oder einen Entwickler dafür bezahlen. Bei einem kommerziellen Produkt bekommen Sie eine Erweiterung nur dann, wenn Sie den Hersteller davon überzeugen können, dass es für ihn profitabel ist.
Alles in allem belegen das stabile Kernsystem und die zahlreichen zusätzlichen Plugins, dass Moodle an die Anforderungen Ihrer Institution besser angepasst werden kann als monolitische "Eins-für-alle-Angebote".