Hinweis: Sie sind auf den Seiten der Moodle 1.9 Dokumentation. Die Dokumentation der aktuellsten Moodle-Version finden Sie hier: Der gute Lehrer.

Der gute Lehrer: Unterschied zwischen den Versionen

Aus MoodleDocs
Wechseln zu:Navigation, Suche
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(33 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Zum Übersetzen}}
'''''Anmerkung''': Zwar ist im folgenden Text von einem Lehrer, einem Pädagogen die Rede. Dennoch lassen sich Parallelen finden, denen sich auch Moodle-Anwender anderer Professionen gegenüber sehen, wenn sie mit Moodle beginnen und es schließlich auch für ihre Zwecke professionell einsetzen. Der Text soll den geneigten Leser ermutigen, trotz etwaiger Widerstände mit Moodle am Ball zu bleiben. Vielen Moodlern ist es nicht anders ergangen. Dass es sich dennoch lohnt, zeigen Ihnen die vielen erfolgreichen Beispiele und Anwender, die sich auf [http://moodle.org moodle.org] treffen.''
== Akt 1: Die ziemlich gute Lehrerin will noch besser werden ==


Es war einmal eine schon ziemlich gute Lehrerin, die von ihren Schülern und Kollegen auch so gesehen wurde. Trotz aller Bescheidenheit fühlte sie auch, dass sie eine gute Lehrerin war, und war stolz darauf.
== Akt 1: Der ziemlich gute Lehrer will noch besser werden ==


Doch, wie alle guten Lehrer, wollte sie noch besser werden.
Es war einmal ein schon ziemlich guter Lehrer, der von seinen Schülern und Kollegen auch so gesehen wurde. Trotz aller Bescheidenheit fühlte er auch, dass er ein guter Lehrer war, und war stolz darauf.


Sie sprach mit Kollegen und diese gaben ihr viele hilfreiche Tipps (auch wenn sie manchmal den Eindruck hatte, das diese nicht alles weitergaben).
Doch wie alle guten Lehrer wollte er noch besser werden.


Sie sprach mit ihren Schülern und die gewonnen Einsichten waren interessant und anregend.
Er sprach mit Kollegen, und diese gaben ihm viele hilfreiche Tipps (auch wenn er manchmal den Eindruck hatte, das sie nicht alles weitergaben).


Sie ging zu ihrem Rektor und auch der gab ihr - wirklich - gute Ratschläge.
Er sprach mit seinen Schülern, und die gewonnen Einsichten waren interessant und anregend.


Sie las Bücher und Fachmagazine, abonnierte Newsgruppen, besuchte Webseiten sowie Kurse, Workshops und Konferenz - sie suchte Wissen, wo immer sie es nur finden konnte. Sie war sehr motiviert.
Er ging zu seinem Rektor, und auch der gab ihm gute Ratschläge (wirklich!).


Nach und nach brachte sie neue Strategien und Techniken in ihr Klassenzimmer. Zum Beispiel:
Er las Bücher und Fachmagazine, trat Diskussionsgruppen bei, besuchte Webseiten sowie Kurse, Workshops und Konferenzen - er suchte Wissen, wo immer er es nur finden konnte. Er war sehr motiviert.
* She began to take multiple intelligences into account in her lesson plans.


* Sie begann mit kooperativen Lernformen in ihrem Unterricht.
Nach und nach brachte er neue Strategien und Techniken in sein Klassenzimmer. Zum Beispiel:
* Sie integrierte projektbasiertes Lernen in ihre Unterweisungen.
* Sie nutzte Projektoren zur Mediendarstellung.


Manchmal war es ein wenig überwältigen, sogar erschöpfend. Nicht alles klappte so, wie sie es sich vorstellte. Aber sie machte weiter, wollte sie doch ihren Schülern soviel wie möglich beibringen.
* Er begann, die verschiedenen Lernstile seiner Schüler zu berücksichtigen.
* Er begann mit kooperativen Lernformen in seinem Unterricht.
* Er integrierte projektbasiertes Lernen in seine Unterweisungen.
* Er nutzte neue Medien in seinem Unterricht.


Dennoch, sie spürte, dass etwas noch fehlte. Sie wollte mit ihren Schülern so lernen, wie es bislang nicht möglich war. Lernen, das Spaß macht, spannend ist, das den Schülern wirklich gefällt. So, dass ihre Schüler wirklich lernen ''wollen''.
Manchmal war es ein wenig überwältigend, sogar erschöpfend. Nicht alles klappte so, wie er es sich vorstellte. Aber er machte weiter, wollte er doch seinen Schülern soviel wie möglich beibringen.


Aber sie wusste nicht, wie sie das anstellen sollte.
Dennoch spürte er, dass noch etwas fehlte. Er wollte mit seinen Schülern so lernen, wie es bislang nicht möglich war. Lernen sollte Spaß machen, spannend sein, den Schülern wirklich gefallen. Lernen sollte so sein, dass seine Schüler wirklich lernen ''wollten''.


== Akt 3: Die ziemlich gute Lehrerin trifft Herrn Dougis ==
Aber er wusste nicht, wie er das anstellen sollte.


Eines
== Akt 3: Der ziemlich gute Lehrer trifft Herrn Dougis ==
ne day, she read an article in her local newspaper about Mr. Dougis, a teacher who was doing great things on the Internet with his students. It sounded exciting and she wondered if this were not what she had been looking for.


She knew the school where he taught, and she left him a telephone message. Would he mind her dropping by one day to chat?
Eines Tages las er in der Tageszeitung über einen Herrn Dougis, einen Lehrer, der mit seinen Schülern Großartiges mit dem Internet anstellte. Das klang aufregend, und er fragte sich, ob es das war, wonach er gesucht hatte.


The next day, she received an answer. She could drop by any Thursday to see what was up. But it had to be a Thursday.
Er kannte die Schule, an der Herr Dougis unterrichtete, und er hinterließ ihm eine telefonische Nachricht. Ob er etwas dagegen hätte, wenn er ihn mal auf ein Gespräch besuchte?


She went to her principal and explained to him that she needed a substitute teacher for next Thursday. She told him why and he gladly gave her a professional day in order to investigate. Really, he did.
Am nächsten Tag erhielt er Antwort. Jeden Donnerstag könne er vorbeikommen - aber nur donnerstags.


She went to see Mr. Dougis. He greeted her with a friendly smile.
Er ging zu seinem Rektor und erklärte ihm, warum er am nächsten Donnerstag eine Vertretung brauchte. Der Rektor genehmigte ihm diesen Tag als Fortbildungstag, damit er der Sache nachgehen konnte. Das tat der Rektor wirklich!


"Welcome," he said, and smiled. "It's good that you came today. Thursdays, we Moodle."
Er ging also zu Herrn Dougis, der ihn mit einem freundlichen Lächeln begrüßte.


The Pretty Good Teacher looked around. There were about twenty-five students sitting at computers. They looked about thirteen years old. Most did not notice her, because they were engrossed in what they were doing.
"Herzlich willkommen", sagte er und lächelte. "Gut, dass Sie donnerstags kommen, denn da moodlen wir."


"What are they working on?" she asked.
Der ziemlich gute Lehrer sah sich um. Etwa 25 Schüler saßen an Computern. Sie waren etwa 13 Jahre alt. Die wenigsten nahmen Kenntnis von ihm, so vertieft waren sie.


"Well," said Mr. Dougis, "a couple of things. Some of them are working together to create a glossary of terms used in the current events articles we read each week."
"Woran arbeiten sie?", fragte er.


"They know how to do that?" she asked. She thought that creating an online glossary must be a bit complicated for this age.
"Nun," sagte Herr Dougis, "an verschiedenen Sachen. Einige fertigen ein Glossar mit Begriffen an, die sie in den Artikeln finden, welche wir derzeit lesen."


"Sure," said Mr. Dougis. "It's not hard to do that in Moodle."
"Und die können das?", fragte er. Er dachte, die Erstellung eines Online-Glossars wäre ein bisschen kompliziert für dieses Alter.


"Oh yes, Moodle," she said, "I read about Moodle in a newspaper article. What is it?"
"Aber sicher," sagte Herr Dougis, "das ist mit Moodle gar nicht so schwer."


"It's the software we use in our virtual classroom", he said, as he guided her to a monitor.
"Ja klar, Moodle.", sagte er. "Ich habe in einer Zeitung darüber gelesen, um was geht es da genau?"


"See how the students are simply filling in a form to create entries in the glossary?" he asked. "That's Moodle."
"Das ist die Software, die wir als unser virtuelles Klassenzimmer verwenden.", sagte er und führte ihn an einen Monitor.


It did not look like the students were having any trouble.
"Sehen Sie, wie einfach die Schüler die Begriffe in das Glossarformular eintragen?", fragte er ihn. "Das ist Moodle."
Es sah nicht so aus, als ob die Schüler irgendwelche Probleme damit hätten.


"And some of the other students," he said, "are having an online debate about the way the current war on terrorism is being conducted. It's turning into a pretty heated discussion," he chuckled.
"Und andere Schüler", sagte er, "diskutieren gerade online, wie man den Terrorismus bekämpfen kann. Es ist eine hitzige Debatte!", witzelte Herr Dougis.


"How do you have an online debate?" she asked.
"Wie realisieren Sie eine Online-Diskussion?"


"They are using a discussion forum to talk with each other and are even rating each others' posts according to criteria we developed together," he said.
"Die Schüler verwenden dazu ein Diskussionsforum, um miteinander zu sprechen und bewerten sogar gegenseitig ihre Beiträge anhand von gemeinsam entwickelten Kriterien."


"Can they really handle that at such a young age?" she asked.
"Damit können die in dem Alter schon umgehen?", fragte der ziemlich gute Lehrer.


"Some are still learning about how to deal with constructive criticism and how not to take everything that is posted personally," he replied. "But we are getting there. With a little guidance and encouragement..."
"Manche müssen natürlich noch lernen, wie man mit konstruktiver Kritik umgeht, ohne alles persönlich zu nehmen.", antwortete Herr Dougis. " Aber wir kriegen das hin... mit ein bisschen Führung und Ermutigung....".


"No, I mean the technology," she interrupted.
"Nein, ich meinte eher den technologischen Aspekt!", unterbrach der ziemlich gute Lehrer Herrn Dougis.


"Of course!"  replied Mr. Dougis. "In Moodle, forums are easy to use."
"Natürlich!", sagte Herr Dougis, "In Moodle kann man ganz einfach mit Foren arbeiten".


And throughout the day, that is how it went. Moodle this and Moodle that. The Pretty Good Teacher had to admit that even the younger students seemed to be proficient Moodlers. And almost all the students seemed engaged and interested in their work.
Und so ging es den ganzen Tag weiter, Moodle hier und Moodle da. Der ziemlich gute Lehrer musste zugeben, dass auch die jüngeren Schüler versierte Moodler zu sein schienen. Und alle schienen engagiert und an dem interessiert, was sie taten.


She was impressed, but wondered if all were really as it seemed.
Er war beeindruckt, aber unsicher, ob alles so einfach war, wie es schien.


During Mr. Dougis' break, they talked over a cup of coffee and a piece of cake.
In Herrn Dougis Pause sprachen sie bei Kaffee und Kuchen darüber.


"Tell me more about Moodle," she said.
"Erzählen Sie mir mehr über Moodle!", bat der ziemlich gute Lehrer Herrn Dougis.


"Well," he began, "I use Moodle to complement and enhance my classroom instruction. I might, for example, just upload a Power Point presentation to the site for my students to review or post links to a good web site. Or we might do something more social, more collaborative, as you have seen today."
"Nun", sagte er, "ich verwende Moodle als Ergänzung und Erweiterung meines Unterrichts im Klassenzimmer. Ich könnte auch einfach eine Powerpoint-Präsentation hochladen oder Links zu guten Webseiten hinterlegen. Oder wir machen etwas eher soziales oder kollaboratives, wie Sie es heute gesehen haben."


"So, Moodle helps you do some things differently?" she asked.
"Ihnen hilft also Moodle, die Dinge anders zu machen?"


"Not just different," he emphatically corrected, "better."
"Nicht nur anders", betonte er, "besser".


"How so?" She really wanted to know.
"Wie das?"


"Let's say," said Mr. Dougis, "that we are discussing the effects of global warming. I can send my students to the library to do traditional research and we can discuss what they find out in class. And I can have the students make posters to display what they have learned. We can break into groups create lists of top ten easy ways to fight global warming. And we can have a debate in class about the effects of global warming, too."
"Sagen wir", sagte Herr Dougis, "wir diskutieren die Effekte der globalen Erwärmung. Ich könnte die Schüler zum Recherchieren in die Bibliothek schicken, und wir diskutieren dann die Ergebnisse in der Klasse. Ich könnte sie Poster machen lassen, auf denen sie zeigen, was sie herausgefunden haben. Wir könnten als Gruppenarbeit eine TopTen-Liste von Maßnahmen gegen die globale Erwärmung erstellen. Und wir könnten in der Klasse über die Effekte diskutieren".


"That sounds fine," said the Pretty Good Teacher. "What is wrong with that?"
"Das klingt doch gut!", sagte der ziemlich gute Lehrer. "Wo ist das Problem?"


"There is nothing wrong with that," replied Mr. Dougis, "but we can, for example, also go to Moodle and create a poll about global warming to administer to students here at our school and to students at our online partner schools in Canada and South Africa in order to see to what extent we all agree on the issue. We can design the survey together, invite our partners to take it, and have a discussion with them about where we see eye to eye and where we don't. And that is potentially a rich, valuable educational experience that we could not have without Moodle, don't you agree?"
"Das ist auch okay", antwortete Herr Dougis, "aber wir könnten auch mittels Moodle eine Umfrage über die globale Erwärmung machen und diese online auch den Schülern unserer Partnerschulen in Kanada und Südafrika zur Verfügung stellen - und herausfinden, welche Übereinstimmungen wir finden. Wir könnten die Umfrage gemeinsam erstellen und dann unsere Partnerschulen zur Teilnahme einladen. Dann könnten wir über gleiche und unterschiedliche Ansichten diskutieren. Das wäre eine potenziell reichhalte und wertvolle Unterrichtserfahrung, die wir ohne Moodle nicht machen könnten, denken Sie nicht?"


The Pretty Good Teacher did agree. She wanted this Moodle thing for her students.
Der ziemlich gute Lehrer musste zustimmen. Er wollte dieses Moodle-Dingsda auch für sich und seine Schüler.


Mr. Dougis showed her how to go to any one of several sites and set up a Moodle classroom. That weekend, the Pretty Good Teacher started learning the basics of Moodle. She even got in touch with the moodle community at moodle.org where she found other teachers like herself and lots of people interested in the moodle thing.
Herr Dougis zeigte ihm, wie er an Moodle herankommt und wie man einen Kursraum in Moodle einrichtet. Der ziemlich gute Lehrer verbrachte das Wochenende damit, sich in die Grundlagen von Moodle einzuarbeiten. Er lernte auch die Gemeinschaft auf moodle.org kennen, wo sich viele gleichgesinnte Lehrer wie er fanden, ebenso wie viele andere, die sich für moodle interessierten.


== Act 3: The Pretty Good Teacher starts Moodling ==
== Akt 3: Der ziemlich gute Lehrer beginnt zu moodlen ==


By the next Friday, she and her students were in the school's computer room. She showed them how to use a discussion forum and urged the students to discuss the novel they were currently reading.
Am nächsten Freitag ging er mit seinen Schülern in den Computerraum. Er zeigte ihnen, wie man das Diskussionsforum benutzt und drängte sie, über den Roman zu diskutieren, der gerade im Unterricht gelesen wurde.


Some students had a good bit to say about it. Others had very little to say. Some comments were insightful. Others were quite foolish.
Manche Schülern hatte wirklich etwas beizusteuern, andere eher weniger. Manche Kommentare waren aufschlußreich, manche aber ziemlich albern.


The Pretty Good Teacher was disappointed. Was Moodle not really all Mr. Dougis had claimed?
Der ziemlich gute Lehrer war enttäuscht. War Moodle am Ende doch nicht so gut, wie Herr Dougis behauptete?


A few days later, she tried again. She set up a chat room and told the students to chat about anything, but to pretend they were characters from the novel. A few students did a really good job, but many students did not seem to take the assignment seriously. And the chat room became very confusing when everyone spoke at the same time. Frankly, the lesson was a flop.
Ein paar Tage später versuchte er es erneut. Er stellte einen Chatraum bereit und bat die Schüler, über alles mögliche zu diskutieren, allerdings dabei so zu tun, als wären sie Charaktere aus dem Buch. Manche Schüler machten das richtig gut, aber viele nahmen die Aufgabe einfach nicht ernst. Der Chatraum wurde außerdem ziemlich chaotisch, weil alle durcheinander sprachen. Der Unterricht war - offen gesagt - ein Flop.


Some of her students must have been talking about Moodle in a less than complimentary way, because the Pretty Good Teacher had to endure some snide comments about it in the staff room. Some of her so-called colleagues actually seemed happy to see her struggle a little. It was incomprehensible to her, but it was undeniable. And she didn't like looking foolish.
Einige seiner Schülern mussten sich wohl in einer wenig schmeichelhaften Weise über Moodle geäußert haben, denn er erhielt einige Seitenhiebe im Lehrerzimmer. Einige seiner Kollegen schienen regelrecht froh, dass er zu kämpfen hatte. Es war ihm unverständlich, aber nicht zu leugnen. Und er hasste es, wenn er dämlich aussah.


Now the Pretty Good Teacher was quite sure that Moodle was not as wonderful as Mr. Dougis seemed to think it was. Annoyed, she sent him an email, telling him so.
Jetzt war der ziemlich gute Lehrer sicher, dass Moodle gar nicht so toll war, wie Herr Dougis dachte. Verärgert teilte er das Herrn Dougis in einer E-Mail mit.
.


== Act 4: Mr Dougis, you've got mail ==
== Akt 4: Herr Dougis, Sie haben eine E-Mail==


She received a quick reply. "You sound upset," wrote Mr. Dougis.
Er erhielt schnell eine Antwort. "Sie klingen aufgebracht", schrieb Herr Dougis.


The Pretty Good Teacher returned, "I am upset. I am not so sure that Moodle is right for my students."
"Ich bin sauer", gab er zurück, "und ich bin nicht so sicher, ob Moodle das richtige für meine Schüler ist".


An exchange of emails ensued.
Ein reger Mail-Wechsel ergab sich.


"Maybe," he responded. "But let me ask you this: Did your students do what you asked them to do?"
"Mag sein", antwortete Herr Dougis, "aber erlauben Sie mir eine Frage: Haben Ihre Schüler das gemacht, worum Sie sie gebeten hatten?"


"What do you mean?" asked the Pretty Good Teacher.
"Wie meinen Sie das?"


"Well, when you asked them to discuss the novel in the forum, did they do that?" he asked.
"Nun, als Sie die Schüler baten, im Forum den Roman zu diskutieren, haben sie es getan?"


"Yes, I suppose most of them did," she replied.
"Ja, ich nehme an, die meisten von ihnen", antwortete er.


"And when you asked them to chat about the novel," he continued, "did they do that?"
"Und als Sie sie zum Chat über den Roman baten", fuhr Herr Dougis fort, "haben sie es getan?"


"The majority of them did," she answered.
"Die meisten schon."


"So, why are you unhappy?" asked Mr. Dougis.
"Also, worüber sind sie unglücklich?", fragte Herr Dougis.


It was a good question.
Das war eine gute Frage.


"Well," she wrote, "the students did not seem very excited about the lessons and I am not sure that they learned much, either."
Er schrieb: "Nun, die Schüler schienen nicht so vom Unterricht begeistert zu sein, und ich bin auch nicht sicher, ob sie viel dabei gelernt haben."


"Does that ever happen in your traditional classroom?" asked Mr. Dougis.
"Passiert Ihnen das im herkömmlichen Unterricht nie?" fragte Herr Dougis.


Now she was offended. "Almost never," came her indignant response.
Jetzt war der ziemlich gute Lehrer beleidigt. "Fast nie!", war seine Antwort.  


"Why not?" asked Mr. Dougis playing with fire.
"Warum nicht?", spielte Herr Dougis mit dem Feuer.


She planned a very icy and angry response - but after 5 minutes or so, she cooled down and started thinking about it seriously. Normally, her lessons had something like a beginning, a middle and an end. They were well thought out and the students understood just what she expected of them. So that is what she wrote in her response to Mr. Dougis' question.
Der ziemlich gute Lehrer wollte Herrn Dougis schon eine eisige und bittere Antwort geben, aber nach 5 Minuten hatte er sich beruhigt und dachte ernsthaft nach. Normalerweise hatten seine Unterrichtsstunden einen Anfang, einen Mittelteil und ein Ende. Sie waren durchdacht, und den Schülern war klar, was er von ihnen erwartete. Das schrieb er in seiner Antwort an Herrn Dougis.


"Can you honestly say the same of your two Moodle lessons?" he wrote back. Mr. Dougis was definitively a daredevil.
Herr Dougis konterte verwegen: "Können Sie das auch von Ihrem Moodle-Unterricht sagen?"


She knew he was right. She had expected Moodle to work some sort of magic on her students, but she had not really designed the kind of good, effective lessons she normally planned.
Der ziemlich gute Lehrer wusste, dass Herr Dougis Recht hatte. Er hatte erwartet, dass Moodle auf zauberhafte Weise von selber mit den Schülern funktionierte, aber er hatte nicht im gewohnten Umfang seine sonst so guten, effektiven Stunden geplant.


"What would you advise your students to do in a situation like this?" asked Mr. Dougis.
"Was würden Sie in dieser Situation Ihren Schülern raten?", fragte Herr Dougis.


She decided to give Moodle another chance.
Der ziemlich gute Lehrer entschied, Moodle nochmals eine Chance zu geben.


== Act 5: The Pretty Good Teacher strikes back ==
== Akt 5: Der ziemlich gute Lehrer schlägt zurück ==


Dieses mal fragte sich der ziemlich gute Lehrer, was seine Schüler lernen sollen. Und er schrieb seine Ziele auf.


This time, she asked herself, "What do I want my students to learn?" And she wrote down her objectives.
Dann fragte er sich, welches Material für einen funktionierenden Unterricht nötig wäre. Und er sammelte und organisierte sein Material.


Then she asked herself, "What resources will we need to make the lesson work?" and she collected and organized her resources.
Schließlich fragte er sich, was er von seinen Schülern wollte, damit diese erfolgreich lernten. Und er entwarf die passenden Aktivitäten.


Finally, she asked herself, "What is it I want my students to actually do in order to be successful?" And she designed her activities.
Der ziemlich gute Lehrer wollte, dass seine Schüler die Bedeutung des Konflikts im Roman erkennen und identifizieren können.


The Pretty Good Teacher wanted her students to recognize and identify the importance of conflict in the novel.
Er fand dazu einige gute Online-Materialen, die den Schülern die benötigten Informationen lieferten und ergänzte diese mit eigenen Anmerkungen, damit die Schüler die Inhalte der Webseiten besser verstehen konnten.


She located a couple of good online resources to give students the information they needed to do this and she posted her own notes to help them better understand what they found on the web sites.
Zusätzlich wollte er, dass seine Schüler für jeden Konflikt im Roman eine Webseite erstellen, die den Konflikt beschreiben und verschiedene Möglichkeiten der Konfliktbewältigung aufzeigen. Er erstellte ein Wiki, um das zu realisieren.


In addition, she wanted them to create a web page for each major conflict in the novel, describing the conflict and suggesting several possible ways the conflict could be resolved. Then she set up a wiki where her students could do this.
Bevor er dann mit seinen Schülern in den Computerraum ging, diskutierten er den Unterricht mit ihnen und zeigte ihnen mittels seines neuen Beamers, wie man ein Wiki bearbeitet.


Before going to the lab, she discussed the lesson with her students and showed them how to work in a wiki. She used her cool, new data projector for that.
Er gab klare Anweisungen im Moodle-Kurs, was zu tun ist und bekräftigte damit das, was er zuvor der Klasse mündlich gesagt hatte. Das hatte sogar eine Art Vertragseffekt auf seine Schüler.


She posted clear instructions about the lesson to the web site, reinforcing what she had said in class (and unconsciously stating a contract with her students).
Am nächsten Tag gingen sie in den Computerraum.


The next day, they went to the lab.
Der ziemlich gute Lehrer war froh zu sehen, wie viel besser der Unterricht dieses Mal lief. Während anfangs einige Schüler Schwierigkeiten mit dem Wiki hatten, kamen die meisten schnell damit zurecht. Es war eine Freude zu sehen, wie sie sich gegenseitig unter die Arme griffen.


The Pretty Good Teacher was gratified to see how much better the lesson went. While a few of the students did have a little trouble the first few minutes getting used to the wiki, most of them actually caught on very quickly, and it was a pleasure to see how they helped each other get up and running.
Nach einer dreiviertel Stunde hatten nahezu alle Schüler etwas zum Wiki beigetragen. Manche Seiten waren überraschend gut.


After about forty-five minutes, almost all students had contributed to the wiki. Some of their web pages were surprisingly good.
Während der ziemlich gute Lehrer durch den Computerraum ging, ermutigte er die Schüler und lobte ihre Arbeit. Natürlich mussten ein paar Schüler daran erinnert werden, dass Kartenspiele am Computer nicht Teil des Unterrichts sind.


As the Pretty Good Teacher circulated around the lab, she encouraged the students and complimented their work. Of course, she also had to remind a couple of students that playing card games on the computer was not part of the lesson.
Obwohl der Unterricht sicher nicht perfekt war, war der ziemlich gute Lehrer zufrieden. Die Schüler hatten nicht nur viel gelernt, es schien ihnen auch Spaß zu machen.


While she could not say that the lesson was perfect, the Pretty Good Teacher was pleased. The students had not only learned a lot, they seemed to enjoy doing so.
Am Abend suchte er nochmals das Wiki auf, um einige Seiten noch einmal zu lesen. Er stellte mit Erstaunen fest, dass einige Schüler von zuhause aus an ihren Seiten weitergearbeitet hatten. Sie hatten Bilder und Links sowie einige gruselige, aber enthusiastische Textformatierungen hinzugefügt. Er hatte das nicht als Hausaufgabe gestellt, die Schülern hatten es einfach von sich aus getan.


That evening, she went back to the wiki to reread some of the pages. She was surprised to see that some students had continued to work on their pages from home. They had added graphics and links and some shocking, but enthusiastic, text formatting. She had not assigned this as homework, they just wanted to do it.  
Und der ziemlich gute Lehrer lächelte ein wenig.


And the Pretty Good Teacher smiled a little.
== Akt 6: Tags darauf ==


== Act 6: The next day ==
Als die Klasse am nächsten Tag wieder zusammenkam, waren einige Schüler ziemlich begeistert von Moodle. Einer sagte: "Als mein Vater mich fragte, was wir in der Schule gemacht haben, zeigte ich ihm das Wiki. Er fand das großartig!"
Der Schüler war offensichtlich stolz auf das, was er mit seinen Mitschülern gemeinsam erstellt hatte.


When class met the next day, several of the students were quite excited about Moodle. One said, "When my father asked me what we had done in school, I showed him the wiki. He thought it was great!" It was obvious that she was proud of the work she and her classmates had done.
Der ziemlich gute Lehrer fühlte sich ziemlich gut.


The Pretty Good Teacher was feeling pretty good.
"Können wir heute nochmal in den Computerraum?", fragte ein Schüler.


"Can we go back to the lab today?" one student asked.
"Nein, heute nicht, aber nächste Woche gern. Möchtet Ihr das alle?"


"No," she replied, "not today, but we can go back next week. Do you all want to do that?"
Er war nicht einmal besonders überrascht, dass alle ja sagten.


When they said yes, she was not very surprised.
Er schlug vor, dass man sich zwischenzeitlich Gedanken über einen Namen für das Online-Klassenzimmer machen könnte.


"In the meantime," she suggested, "maybe we should think of a name for our online classroom."
Sie überlegten sich gemeinsam einige Vorschläge und beschlossen, den besten per Abstimmung zu wählen. Der ziemlich gute Lehrer sagte: "Wir müssen nicht jetzt abstimmen, ich stelle die Vorschläge auf unsere Webseite, und Ihr könnt euch das dann überlegen."


They thought of several good possibilities and decided to vote to pick the best one. The Pretty Good Teacher said, "We do not have to vote right now. I will post a choice to our new web site and you can take a few days to decide."
Die meisten waren mit dieser vernünftigen Idee einverstanden, einige jedoch sahen traurig aus.


Almost everyone agreed that this was a sensible idea. But a couple of students looked unhappy about it.
"Stimmt etwas nicht?", fragte der ziemlich gute Lehrer darauf hin einen Schüler, als die Klasse später aus dem Zimmer ging.  
"Wir haben daheim kein Internet, ich kann gar nicht mit abstimmen.", antwortete der Schüler.


"What's wrong?" the Pretty Good Teacher asked one of them as the class was leaving.
Das hatte der ziemlich gute Lehrer nicht bedacht. Aber es gab Internet im Klassenzimmer und einige Rechner mit Online-Zugang in der Bücherei.


"We don't have the Internet at my house, so I can't vote," said the student.
"Okay, dann bleib doch nach dem Unterricht einfach noch ein bisschen im Klassenzimmer, um zu moodlen. Und ich kann Dir auch eine Nutzungsberechtigung für den Online-Zugang in der Bücherei ausstellen lassen", schlug er vor.


The Pretty Good Teacher hadn't thought of that. But she had an Internet connection in her classroom. And there were quite a few online computers in the school's media center.
Der Schüler lächelte. "Okay, dann komme ich nach der Schule nochmal kurz vorbei."


"Why don't you stop here right after school and use our computer when you want to Moodle?" she suggested. "Or I can write you a pass to the media center during class one day when we have a few extra minutes."
Als der ziemlich gute Lehrer nach dem Unterricht wieder das Klassenzimmer aufsuchte, wartete dort der Schüler mit einem Freund aus einer anderen Klasse.
"Na, du gehörst aber nicht in meine Klasse!", witzelte der ziemlich gute Lehrer.  
"Ich weiß, aber das hier klingt ziemlich lustig.", antwortete der Schüler aus der anderen Klasse.


The student smiled. "Thanks! I'll stop by after school", she said and headed to her next class.
Und der ziemlich gute Lehrer war ziemlich glücklich.


When she returned at the end of the day, she had a friend with her. "You're not in my class," teased the Pretty Good Teacher. "I know," said the friend, "but it sounds like fun."
== Akt 7: Er moodlet weiter ==


And the Pretty Good Teacher was pretty happy.
Und so ging es seinen Lauf. Moodle wurde im Verlauf der Zeit ein immer wichtigerer Bestandteil des Unterrichts in der Klasse. Bald schon begann der ziemlich gute Lehrer die Unterrichtspläne in Moodle zu veröffentlichen. Nichts besonderes, aber die Eltern schienen es zu schätzen. Eine Weile später bereitete er seine Schüler mit kleinen Übungstests auf Kontrollarbeiten vor. Mit einer anderen Klasse zusammen begannen die Schüler über Moodle an der Schülerzeitung zu arbeiten. Sie übermittelten ihre Entwürfe zur gegenseitigen Bewertung und diskutierten online über das, was im Unterricht passierte.
Manche Schüler nutzten gar die Chaträume zu Online-Lernsitzungen. Und als sie das Mitteilungssystems und die Blogs kennenlernten, wurde es immer verrückter.


== Act 7: She kept on moodling ==
Einige Monate später war Moodle ein Bestandteil ihres Schüleralltags geworden. Es war nichts besonderes mehr. Es war Spaß.


And so it went. Over time, Moodle came to be an important part of the class. Soon, the Pretty Good Teacher was posting lesson plans to Moodle. Not very exciting, but the parents seemed to appreciate it. After a while, she began setting up little practice quizzes to help students prepare for tests. Together with another class, the students collaborated on articles for the school newspaper. They submitted rough drafts of papers for peer review and discussed class matters online. Some students even used the chat room for occasional online study sessions. And once they discovered instant messaging and blogs, things really got crazy.  
Sogar andere Lehrer der Schule begannen zu moodlen. Manchmal trafen sie sich mit WLAN-fähigen Laptops im Cafe zu "Moodle&Kaffee"-Sitzungen. Die Lehrer freuten sich regelrecht auf diese gemeinsame Zeit. Unter ihnen waren auch solche Lehrer, die früher abschätzige Bemerkungen im Lehrerzimmer gemacht hatten.


After a few months, Moodling became second nature to them. It felt natural. It was fun.
== Akt 8: Der Lehrassistent==


And other teachers at the school began to Moodle. Sometimes, they met with their wireless laptops at a local cafe for "Moodle and Coffee" sessions. The teachers began to look forward to spending this time together--even a couple of the teachers who had made negative remarks in the staff room.
Einige Zeit später begannen die Kollegen, den ziemlich guten Lehrer um Rat und Hilfe zu fragen. Der ziemlich gute Lehrer bot freudig einige Workshops an und unterrichtete sogar am Abend Personalentwicklungskurse. Diese nannten sich "Moodle-Mania" und waren sehr beliebt.


== Act 8: The assistant teacher==
Einer seiner Kollegen bat ihn sogar, als Assistent in seinem Unterricht mitzuwirken. Der ziemlich gute Lehrer war sich anfangs gar nicht so sicher. Einserseits freute er sich über die angebotene Unterstützung durch einen Kollegen. Andererseits wollte er nicht, dass ein weiterer Lehrer seinen Unterricht durcheinander bringt. Nicht auszudenken, was ein Anfänger in seinen schönen Kursen anrichten könnte. Jedoch wollte er den Kollegen nicht enttäuschen, zumal dieser ein enthusiastischer Moodler war.


After some time, colleagues began asking The Pretty Good Teacher for help and advice. The Pretty Good Teacher was happy to put on a few workshops. She even taught a professional development course in the evening. It was called, "Moodle Mania" and was quite popular.  
Dann hörte er etwas über die Rollen, und das Problem war binnen weniger Minuten gelöst. Zunächst gestaltete der ziemlich gute Lehrer eine "Assistentenrolle" mit beschränkten Rechten, die er seinem Kollegen zuwies. Je mehr sein Kollege den Umgang mit Moodle erlernte, umso mehr Rechte gewährte er dessen Rolle, bis der Kollege schließlich die vollen Trainerrechte im Kurs hatte, und damit fast die gleichen Privilegien wie der ziemlich gute Lehrer. Es funktionierte sehr gut.


One of her colleagues even asked about becoming an assistant teacher in one of The Pretty Good Teacher's classes. The Pretty Good Teacher was not sure about that. On one hand, she was always happy to support a fellow teacher. On the other hand, she did not want a new teacher "messing up" a course. No telling what kind of damage a newbie could do to one of The Pretty Good Teacher's beautiful courses! But she did not want to disappoint a colleague, especially one who was an enthusiastic Moodler.
Tatsächlich lernte der ziemlich gute Lehrer selbst ewtas von seinem Assistenten, der, wie sich heraustellte, ein begeisterter SmartBoard-Nutzer war. Der Assistent zeigte ihm, wie er die Abbildungen vom SmartBoard als Grafik abspeichern und dann in Moodle hochladen konnte. Der ziemlich gute Lehrer begann, seine SmartBoard-Aufzeichnungen in ein Forum hochzuladen, so dass die Schüler diese diskutieren konnten. Am Abend vor einer großen Prüfung war das Forum immer ziemlich belebt.


And then she heard about roles and the problem was solved in a matter of minutes. First, The Pretty Good Teacher created an "Assistant Teacher" role with limited privileges. Then, she assigned that role to her colleague. As her colleague became more and more proficient, The Pretty Good Teacher made the assistant teacher role more and more powerful. After a few weeks, the assistant teacher was just another teacher in the course. She had almost the same privileges as The Pretty Good Teacher. It worked out very well.
Dem ziemlich guten Lehrer gefiel es, auf diese Art zusammenzuarbeiten. Und wie allen ziemlich guten Lehrern gefiel es ihm besonders, auf diese Art von seinen Schülern und Kollegen zu lernen.


In fact, she learned a thing or two from her assistant. It turned out, for example, that her assistant was a bit of a Smart Board fanatic. She showed The Pretty Good Teacher how to save whatever appeared on the Smart Board as an image and to upload those images to Moodle. The Pretty Good Teacher began to upload her lecture notes to a forum where students could discuss them. The night before a big test, that forum was always quite busy.
== Akt 9: Unerwarteter Rollentausch==


The Pretty Good Teacher liked collaborating this way. And like all Pretty Good Teachers, she especially liked learning from her students and her colleagues.
Eines Tages traf der ziemlich gute Lehrer Herrn Dougis im Supermarkt. Er erzählte Herrn Dougis, wie gut die Dinge mit Moodle liefen und dankte ihm dafür.


== Act 9: Unexpected role-reversal==
"Freut mich, dass ich Ihnen davon etwas abgeben konnte", sagte Herr Dougis und lächelte.


One day, the Pretty Good Teacher ran into Mr. Dougis at the grocery store. She told him how well things were going. And she thanked him for Moodle.
"Wissen Sie, was mir am besten gefällt?", sagte der ziemlich gute Lehrer. "Es ist klasse, dass wir einen wöchentlichen Podcast für unsere Partnerklasse in Australien erstellen können. Meine Schüler lieben das Podcasting Modul."


"Glad to share," he said, and smiled.  
"Oh, ich wusste gar, dass es ein Podcasting-Modul gibt", sagte sein Moodle-Mentor.


"Know what I like best?" she said. "It is cool that we can do a weekly podcast for our new partner class in Australia! My students love that podcasting module!"
"Ehrlich? Nun, wir sollten ein Forum einrichten, wo wir uns über so etwas regelmäßig austauschen können", antwortete der ziemlich gute Lehrer und war insgeheim über diesen unerwarteten Rollenwechsel völlig außer sich.


"So there's a podcasting module? I didn't know that," said her Moodle mentor.
"Ja, eine sehr gute Idee, das machen wir!", antwortete ein sichtlich zufriedener Herr Dougis. "Wissen Sie, es sieht so aus, als ob Sie ein sehr guter Lehrer geworden sind".


"Really, well, we should set up a forum where we can share on a regular basis," she replied, secretly thrilled at this unexpected role-reversal.
Und Herr Dougis hatte recht. Er war in der Tat ein sehr guter Lehrer geworden.


"Yes, that's a great idea. Let's do that," answered Mr. Dougis, who was clearly pleased. "You know, it sounds like you have become a Very Good Teacher."
== Epilog ==


And he was right. She had, indeed, become a Very Good Teacher.
Der sehr gute Lehrer musste den Lehrerbeirat und den Rektor überzeugen, aber schließlich erhielt er ein paar freie Tage, um zur nächsten MoodleMoot zu reisen. Die Schulverwaltung bewilligte soger die Kostenübernahme für die Reise als Personalentwicklungsmaßnahme und wünschte ihm viel Glück bei der Präsentation der Schule gegenüber anderen Schulen auf der Konferenz. So gab der sehr gute Lehrer auf der MoodleMoot seine Erfahrungen an die anwesenden Moodler in einem Vortrag weiter.


== Epilogue ==
[http://moodlemoot.de/ http://moodlemoot.de/]
 
She had to convince the school faculty council and the school director, but she finally succeeded in getting some free days for her trip to the next MoodleMoot. Her school administrators even covered the expenses of her trip, writing it off as "professional development" and wishing her well as she represented them to other schools attending the Moot. Once there she, the Good Teacher, gave a speech to other Moodlers about her Moodling experiences. 


[http://moodlemoot.org/ http://moodlemoot.org/]
[http://moodlemoot.org/ http://moodlemoot.org/]


==See also==
==Siehe auch==
 
*[[Teaching with Moodle for total beginners]]
 
[[Category:Teacher]]
 
[[es:La buena maestra]]
[[fr:Une bonne enseignante]]
[[ja:良い先生]]
[[zh:好教师]]


*[[Lehren mit Moodle für Anfänger]]


[[Category:Didaktik]]
[[Category:Didaktik]]
[[Category:Trainer]]
[[Category:Trainer]]
[[en:The Good Teacher]]
[[en:The Good Teacher]]

Aktuelle Version vom 7. März 2009, 20:15 Uhr

Anmerkung: Zwar ist im folgenden Text von einem Lehrer, einem Pädagogen die Rede. Dennoch lassen sich Parallelen finden, denen sich auch Moodle-Anwender anderer Professionen gegenüber sehen, wenn sie mit Moodle beginnen und es schließlich auch für ihre Zwecke professionell einsetzen. Der Text soll den geneigten Leser ermutigen, trotz etwaiger Widerstände mit Moodle am Ball zu bleiben. Vielen Moodlern ist es nicht anders ergangen. Dass es sich dennoch lohnt, zeigen Ihnen die vielen erfolgreichen Beispiele und Anwender, die sich auf moodle.org treffen.

Akt 1: Der ziemlich gute Lehrer will noch besser werden

Es war einmal ein schon ziemlich guter Lehrer, der von seinen Schülern und Kollegen auch so gesehen wurde. Trotz aller Bescheidenheit fühlte er auch, dass er ein guter Lehrer war, und war stolz darauf.

Doch wie alle guten Lehrer wollte er noch besser werden.

Er sprach mit Kollegen, und diese gaben ihm viele hilfreiche Tipps (auch wenn er manchmal den Eindruck hatte, das sie nicht alles weitergaben).

Er sprach mit seinen Schülern, und die gewonnen Einsichten waren interessant und anregend.

Er ging zu seinem Rektor, und auch der gab ihm gute Ratschläge (wirklich!).

Er las Bücher und Fachmagazine, trat Diskussionsgruppen bei, besuchte Webseiten sowie Kurse, Workshops und Konferenzen - er suchte Wissen, wo immer er es nur finden konnte. Er war sehr motiviert.

Nach und nach brachte er neue Strategien und Techniken in sein Klassenzimmer. Zum Beispiel:

  • Er begann, die verschiedenen Lernstile seiner Schüler zu berücksichtigen.
  • Er begann mit kooperativen Lernformen in seinem Unterricht.
  • Er integrierte projektbasiertes Lernen in seine Unterweisungen.
  • Er nutzte neue Medien in seinem Unterricht.

Manchmal war es ein wenig überwältigend, sogar erschöpfend. Nicht alles klappte so, wie er es sich vorstellte. Aber er machte weiter, wollte er doch seinen Schülern soviel wie möglich beibringen.

Dennoch spürte er, dass noch etwas fehlte. Er wollte mit seinen Schülern so lernen, wie es bislang nicht möglich war. Lernen sollte Spaß machen, spannend sein, den Schülern wirklich gefallen. Lernen sollte so sein, dass seine Schüler wirklich lernen wollten.

Aber er wusste nicht, wie er das anstellen sollte.

Akt 3: Der ziemlich gute Lehrer trifft Herrn Dougis

Eines Tages las er in der Tageszeitung über einen Herrn Dougis, einen Lehrer, der mit seinen Schülern Großartiges mit dem Internet anstellte. Das klang aufregend, und er fragte sich, ob es das war, wonach er gesucht hatte.

Er kannte die Schule, an der Herr Dougis unterrichtete, und er hinterließ ihm eine telefonische Nachricht. Ob er etwas dagegen hätte, wenn er ihn mal auf ein Gespräch besuchte?

Am nächsten Tag erhielt er Antwort. Jeden Donnerstag könne er vorbeikommen - aber nur donnerstags.

Er ging zu seinem Rektor und erklärte ihm, warum er am nächsten Donnerstag eine Vertretung brauchte. Der Rektor genehmigte ihm diesen Tag als Fortbildungstag, damit er der Sache nachgehen konnte. Das tat der Rektor wirklich!

Er ging also zu Herrn Dougis, der ihn mit einem freundlichen Lächeln begrüßte.

"Herzlich willkommen", sagte er und lächelte. "Gut, dass Sie donnerstags kommen, denn da moodlen wir."

Der ziemlich gute Lehrer sah sich um. Etwa 25 Schüler saßen an Computern. Sie waren etwa 13 Jahre alt. Die wenigsten nahmen Kenntnis von ihm, so vertieft waren sie.

"Woran arbeiten sie?", fragte er.

"Nun," sagte Herr Dougis, "an verschiedenen Sachen. Einige fertigen ein Glossar mit Begriffen an, die sie in den Artikeln finden, welche wir derzeit lesen."

"Und die können das?", fragte er. Er dachte, die Erstellung eines Online-Glossars wäre ein bisschen kompliziert für dieses Alter.

"Aber sicher," sagte Herr Dougis, "das ist mit Moodle gar nicht so schwer."

"Ja klar, Moodle.", sagte er. "Ich habe in einer Zeitung darüber gelesen, um was geht es da genau?"

"Das ist die Software, die wir als unser virtuelles Klassenzimmer verwenden.", sagte er und führte ihn an einen Monitor.

"Sehen Sie, wie einfach die Schüler die Begriffe in das Glossarformular eintragen?", fragte er ihn. "Das ist Moodle." Es sah nicht so aus, als ob die Schüler irgendwelche Probleme damit hätten.

"Und andere Schüler", sagte er, "diskutieren gerade online, wie man den Terrorismus bekämpfen kann. Es ist eine hitzige Debatte!", witzelte Herr Dougis.

"Wie realisieren Sie eine Online-Diskussion?"

"Die Schüler verwenden dazu ein Diskussionsforum, um miteinander zu sprechen und bewerten sogar gegenseitig ihre Beiträge anhand von gemeinsam entwickelten Kriterien."

"Damit können die in dem Alter schon umgehen?", fragte der ziemlich gute Lehrer.

"Manche müssen natürlich noch lernen, wie man mit konstruktiver Kritik umgeht, ohne alles persönlich zu nehmen.", antwortete Herr Dougis. " Aber wir kriegen das hin... mit ein bisschen Führung und Ermutigung....".

"Nein, ich meinte eher den technologischen Aspekt!", unterbrach der ziemlich gute Lehrer Herrn Dougis.

"Natürlich!", sagte Herr Dougis, "In Moodle kann man ganz einfach mit Foren arbeiten".

Und so ging es den ganzen Tag weiter, Moodle hier und Moodle da. Der ziemlich gute Lehrer musste zugeben, dass auch die jüngeren Schüler versierte Moodler zu sein schienen. Und alle schienen engagiert und an dem interessiert, was sie taten.

Er war beeindruckt, aber unsicher, ob alles so einfach war, wie es schien.

In Herrn Dougis Pause sprachen sie bei Kaffee und Kuchen darüber.

"Erzählen Sie mir mehr über Moodle!", bat der ziemlich gute Lehrer Herrn Dougis.

"Nun", sagte er, "ich verwende Moodle als Ergänzung und Erweiterung meines Unterrichts im Klassenzimmer. Ich könnte auch einfach eine Powerpoint-Präsentation hochladen oder Links zu guten Webseiten hinterlegen. Oder wir machen etwas eher soziales oder kollaboratives, wie Sie es heute gesehen haben."

"Ihnen hilft also Moodle, die Dinge anders zu machen?"

"Nicht nur anders", betonte er, "besser".

"Wie das?"

"Sagen wir", sagte Herr Dougis, "wir diskutieren die Effekte der globalen Erwärmung. Ich könnte die Schüler zum Recherchieren in die Bibliothek schicken, und wir diskutieren dann die Ergebnisse in der Klasse. Ich könnte sie Poster machen lassen, auf denen sie zeigen, was sie herausgefunden haben. Wir könnten als Gruppenarbeit eine TopTen-Liste von Maßnahmen gegen die globale Erwärmung erstellen. Und wir könnten in der Klasse über die Effekte diskutieren".

"Das klingt doch gut!", sagte der ziemlich gute Lehrer. "Wo ist das Problem?"

"Das ist auch okay", antwortete Herr Dougis, "aber wir könnten auch mittels Moodle eine Umfrage über die globale Erwärmung machen und diese online auch den Schülern unserer Partnerschulen in Kanada und Südafrika zur Verfügung stellen - und herausfinden, welche Übereinstimmungen wir finden. Wir könnten die Umfrage gemeinsam erstellen und dann unsere Partnerschulen zur Teilnahme einladen. Dann könnten wir über gleiche und unterschiedliche Ansichten diskutieren. Das wäre eine potenziell reichhalte und wertvolle Unterrichtserfahrung, die wir ohne Moodle nicht machen könnten, denken Sie nicht?"

Der ziemlich gute Lehrer musste zustimmen. Er wollte dieses Moodle-Dingsda auch für sich und seine Schüler.

Herr Dougis zeigte ihm, wie er an Moodle herankommt und wie man einen Kursraum in Moodle einrichtet. Der ziemlich gute Lehrer verbrachte das Wochenende damit, sich in die Grundlagen von Moodle einzuarbeiten. Er lernte auch die Gemeinschaft auf moodle.org kennen, wo sich viele gleichgesinnte Lehrer wie er fanden, ebenso wie viele andere, die sich für moodle interessierten.

Akt 3: Der ziemlich gute Lehrer beginnt zu moodlen

Am nächsten Freitag ging er mit seinen Schülern in den Computerraum. Er zeigte ihnen, wie man das Diskussionsforum benutzt und drängte sie, über den Roman zu diskutieren, der gerade im Unterricht gelesen wurde.

Manche Schülern hatte wirklich etwas beizusteuern, andere eher weniger. Manche Kommentare waren aufschlußreich, manche aber ziemlich albern.

Der ziemlich gute Lehrer war enttäuscht. War Moodle am Ende doch nicht so gut, wie Herr Dougis behauptete?

Ein paar Tage später versuchte er es erneut. Er stellte einen Chatraum bereit und bat die Schüler, über alles mögliche zu diskutieren, allerdings dabei so zu tun, als wären sie Charaktere aus dem Buch. Manche Schüler machten das richtig gut, aber viele nahmen die Aufgabe einfach nicht ernst. Der Chatraum wurde außerdem ziemlich chaotisch, weil alle durcheinander sprachen. Der Unterricht war - offen gesagt - ein Flop.

Einige seiner Schülern mussten sich wohl in einer wenig schmeichelhaften Weise über Moodle geäußert haben, denn er erhielt einige Seitenhiebe im Lehrerzimmer. Einige seiner Kollegen schienen regelrecht froh, dass er zu kämpfen hatte. Es war ihm unverständlich, aber nicht zu leugnen. Und er hasste es, wenn er dämlich aussah.

Jetzt war der ziemlich gute Lehrer sicher, dass Moodle gar nicht so toll war, wie Herr Dougis dachte. Verärgert teilte er das Herrn Dougis in einer E-Mail mit.

Akt 4: Herr Dougis, Sie haben eine E-Mail

Er erhielt schnell eine Antwort. "Sie klingen aufgebracht", schrieb Herr Dougis.

"Ich bin sauer", gab er zurück, "und ich bin nicht so sicher, ob Moodle das richtige für meine Schüler ist".

Ein reger Mail-Wechsel ergab sich.

"Mag sein", antwortete Herr Dougis, "aber erlauben Sie mir eine Frage: Haben Ihre Schüler das gemacht, worum Sie sie gebeten hatten?"

"Wie meinen Sie das?"

"Nun, als Sie die Schüler baten, im Forum den Roman zu diskutieren, haben sie es getan?"

"Ja, ich nehme an, die meisten von ihnen", antwortete er.

"Und als Sie sie zum Chat über den Roman baten", fuhr Herr Dougis fort, "haben sie es getan?"

"Die meisten schon."

"Also, worüber sind sie unglücklich?", fragte Herr Dougis.

Das war eine gute Frage.

Er schrieb: "Nun, die Schüler schienen nicht so vom Unterricht begeistert zu sein, und ich bin auch nicht sicher, ob sie viel dabei gelernt haben."

"Passiert Ihnen das im herkömmlichen Unterricht nie?" fragte Herr Dougis.

Jetzt war der ziemlich gute Lehrer beleidigt. "Fast nie!", war seine Antwort.

"Warum nicht?", spielte Herr Dougis mit dem Feuer.

Der ziemlich gute Lehrer wollte Herrn Dougis schon eine eisige und bittere Antwort geben, aber nach 5 Minuten hatte er sich beruhigt und dachte ernsthaft nach. Normalerweise hatten seine Unterrichtsstunden einen Anfang, einen Mittelteil und ein Ende. Sie waren durchdacht, und den Schülern war klar, was er von ihnen erwartete. Das schrieb er in seiner Antwort an Herrn Dougis.

Herr Dougis konterte verwegen: "Können Sie das auch von Ihrem Moodle-Unterricht sagen?"

Der ziemlich gute Lehrer wusste, dass Herr Dougis Recht hatte. Er hatte erwartet, dass Moodle auf zauberhafte Weise von selber mit den Schülern funktionierte, aber er hatte nicht im gewohnten Umfang seine sonst so guten, effektiven Stunden geplant.

"Was würden Sie in dieser Situation Ihren Schülern raten?", fragte Herr Dougis.

Der ziemlich gute Lehrer entschied, Moodle nochmals eine Chance zu geben.

Akt 5: Der ziemlich gute Lehrer schlägt zurück

Dieses mal fragte sich der ziemlich gute Lehrer, was seine Schüler lernen sollen. Und er schrieb seine Ziele auf.

Dann fragte er sich, welches Material für einen funktionierenden Unterricht nötig wäre. Und er sammelte und organisierte sein Material.

Schließlich fragte er sich, was er von seinen Schülern wollte, damit diese erfolgreich lernten. Und er entwarf die passenden Aktivitäten.

Der ziemlich gute Lehrer wollte, dass seine Schüler die Bedeutung des Konflikts im Roman erkennen und identifizieren können.

Er fand dazu einige gute Online-Materialen, die den Schülern die benötigten Informationen lieferten und ergänzte diese mit eigenen Anmerkungen, damit die Schüler die Inhalte der Webseiten besser verstehen konnten.

Zusätzlich wollte er, dass seine Schüler für jeden Konflikt im Roman eine Webseite erstellen, die den Konflikt beschreiben und verschiedene Möglichkeiten der Konfliktbewältigung aufzeigen. Er erstellte ein Wiki, um das zu realisieren.

Bevor er dann mit seinen Schülern in den Computerraum ging, diskutierten er den Unterricht mit ihnen und zeigte ihnen mittels seines neuen Beamers, wie man ein Wiki bearbeitet.

Er gab klare Anweisungen im Moodle-Kurs, was zu tun ist und bekräftigte damit das, was er zuvor der Klasse mündlich gesagt hatte. Das hatte sogar eine Art Vertragseffekt auf seine Schüler.

Am nächsten Tag gingen sie in den Computerraum.

Der ziemlich gute Lehrer war froh zu sehen, wie viel besser der Unterricht dieses Mal lief. Während anfangs einige Schüler Schwierigkeiten mit dem Wiki hatten, kamen die meisten schnell damit zurecht. Es war eine Freude zu sehen, wie sie sich gegenseitig unter die Arme griffen.

Nach einer dreiviertel Stunde hatten nahezu alle Schüler etwas zum Wiki beigetragen. Manche Seiten waren überraschend gut.

Während der ziemlich gute Lehrer durch den Computerraum ging, ermutigte er die Schüler und lobte ihre Arbeit. Natürlich mussten ein paar Schüler daran erinnert werden, dass Kartenspiele am Computer nicht Teil des Unterrichts sind.

Obwohl der Unterricht sicher nicht perfekt war, war der ziemlich gute Lehrer zufrieden. Die Schüler hatten nicht nur viel gelernt, es schien ihnen auch Spaß zu machen.

Am Abend suchte er nochmals das Wiki auf, um einige Seiten noch einmal zu lesen. Er stellte mit Erstaunen fest, dass einige Schüler von zuhause aus an ihren Seiten weitergearbeitet hatten. Sie hatten Bilder und Links sowie einige gruselige, aber enthusiastische Textformatierungen hinzugefügt. Er hatte das nicht als Hausaufgabe gestellt, die Schülern hatten es einfach von sich aus getan.

Und der ziemlich gute Lehrer lächelte ein wenig.

Akt 6: Tags darauf

Als die Klasse am nächsten Tag wieder zusammenkam, waren einige Schüler ziemlich begeistert von Moodle. Einer sagte: "Als mein Vater mich fragte, was wir in der Schule gemacht haben, zeigte ich ihm das Wiki. Er fand das großartig!" Der Schüler war offensichtlich stolz auf das, was er mit seinen Mitschülern gemeinsam erstellt hatte.

Der ziemlich gute Lehrer fühlte sich ziemlich gut.

"Können wir heute nochmal in den Computerraum?", fragte ein Schüler.

"Nein, heute nicht, aber nächste Woche gern. Möchtet Ihr das alle?"

Er war nicht einmal besonders überrascht, dass alle ja sagten.

Er schlug vor, dass man sich zwischenzeitlich Gedanken über einen Namen für das Online-Klassenzimmer machen könnte.

Sie überlegten sich gemeinsam einige Vorschläge und beschlossen, den besten per Abstimmung zu wählen. Der ziemlich gute Lehrer sagte: "Wir müssen nicht jetzt abstimmen, ich stelle die Vorschläge auf unsere Webseite, und Ihr könnt euch das dann überlegen."

Die meisten waren mit dieser vernünftigen Idee einverstanden, einige jedoch sahen traurig aus.

"Stimmt etwas nicht?", fragte der ziemlich gute Lehrer darauf hin einen Schüler, als die Klasse später aus dem Zimmer ging. "Wir haben daheim kein Internet, ich kann gar nicht mit abstimmen.", antwortete der Schüler.

Das hatte der ziemlich gute Lehrer nicht bedacht. Aber es gab Internet im Klassenzimmer und einige Rechner mit Online-Zugang in der Bücherei.

"Okay, dann bleib doch nach dem Unterricht einfach noch ein bisschen im Klassenzimmer, um zu moodlen. Und ich kann Dir auch eine Nutzungsberechtigung für den Online-Zugang in der Bücherei ausstellen lassen", schlug er vor.

Der Schüler lächelte. "Okay, dann komme ich nach der Schule nochmal kurz vorbei."

Als der ziemlich gute Lehrer nach dem Unterricht wieder das Klassenzimmer aufsuchte, wartete dort der Schüler mit einem Freund aus einer anderen Klasse. "Na, du gehörst aber nicht in meine Klasse!", witzelte der ziemlich gute Lehrer. "Ich weiß, aber das hier klingt ziemlich lustig.", antwortete der Schüler aus der anderen Klasse.

Und der ziemlich gute Lehrer war ziemlich glücklich.

Akt 7: Er moodlet weiter

Und so ging es seinen Lauf. Moodle wurde im Verlauf der Zeit ein immer wichtigerer Bestandteil des Unterrichts in der Klasse. Bald schon begann der ziemlich gute Lehrer die Unterrichtspläne in Moodle zu veröffentlichen. Nichts besonderes, aber die Eltern schienen es zu schätzen. Eine Weile später bereitete er seine Schüler mit kleinen Übungstests auf Kontrollarbeiten vor. Mit einer anderen Klasse zusammen begannen die Schüler über Moodle an der Schülerzeitung zu arbeiten. Sie übermittelten ihre Entwürfe zur gegenseitigen Bewertung und diskutierten online über das, was im Unterricht passierte. Manche Schüler nutzten gar die Chaträume zu Online-Lernsitzungen. Und als sie das Mitteilungssystems und die Blogs kennenlernten, wurde es immer verrückter.

Einige Monate später war Moodle ein Bestandteil ihres Schüleralltags geworden. Es war nichts besonderes mehr. Es war Spaß.

Sogar andere Lehrer der Schule begannen zu moodlen. Manchmal trafen sie sich mit WLAN-fähigen Laptops im Cafe zu "Moodle&Kaffee"-Sitzungen. Die Lehrer freuten sich regelrecht auf diese gemeinsame Zeit. Unter ihnen waren auch solche Lehrer, die früher abschätzige Bemerkungen im Lehrerzimmer gemacht hatten.

Akt 8: Der Lehrassistent

Einige Zeit später begannen die Kollegen, den ziemlich guten Lehrer um Rat und Hilfe zu fragen. Der ziemlich gute Lehrer bot freudig einige Workshops an und unterrichtete sogar am Abend Personalentwicklungskurse. Diese nannten sich "Moodle-Mania" und waren sehr beliebt.

Einer seiner Kollegen bat ihn sogar, als Assistent in seinem Unterricht mitzuwirken. Der ziemlich gute Lehrer war sich anfangs gar nicht so sicher. Einserseits freute er sich über die angebotene Unterstützung durch einen Kollegen. Andererseits wollte er nicht, dass ein weiterer Lehrer seinen Unterricht durcheinander bringt. Nicht auszudenken, was ein Anfänger in seinen schönen Kursen anrichten könnte. Jedoch wollte er den Kollegen nicht enttäuschen, zumal dieser ein enthusiastischer Moodler war.

Dann hörte er etwas über die Rollen, und das Problem war binnen weniger Minuten gelöst. Zunächst gestaltete der ziemlich gute Lehrer eine "Assistentenrolle" mit beschränkten Rechten, die er seinem Kollegen zuwies. Je mehr sein Kollege den Umgang mit Moodle erlernte, umso mehr Rechte gewährte er dessen Rolle, bis der Kollege schließlich die vollen Trainerrechte im Kurs hatte, und damit fast die gleichen Privilegien wie der ziemlich gute Lehrer. Es funktionierte sehr gut.

Tatsächlich lernte der ziemlich gute Lehrer selbst ewtas von seinem Assistenten, der, wie sich heraustellte, ein begeisterter SmartBoard-Nutzer war. Der Assistent zeigte ihm, wie er die Abbildungen vom SmartBoard als Grafik abspeichern und dann in Moodle hochladen konnte. Der ziemlich gute Lehrer begann, seine SmartBoard-Aufzeichnungen in ein Forum hochzuladen, so dass die Schüler diese diskutieren konnten. Am Abend vor einer großen Prüfung war das Forum immer ziemlich belebt.

Dem ziemlich guten Lehrer gefiel es, auf diese Art zusammenzuarbeiten. Und wie allen ziemlich guten Lehrern gefiel es ihm besonders, auf diese Art von seinen Schülern und Kollegen zu lernen.

Akt 9: Unerwarteter Rollentausch

Eines Tages traf der ziemlich gute Lehrer Herrn Dougis im Supermarkt. Er erzählte Herrn Dougis, wie gut die Dinge mit Moodle liefen und dankte ihm dafür.

"Freut mich, dass ich Ihnen davon etwas abgeben konnte", sagte Herr Dougis und lächelte.

"Wissen Sie, was mir am besten gefällt?", sagte der ziemlich gute Lehrer. "Es ist klasse, dass wir einen wöchentlichen Podcast für unsere Partnerklasse in Australien erstellen können. Meine Schüler lieben das Podcasting Modul."

"Oh, ich wusste gar, dass es ein Podcasting-Modul gibt", sagte sein Moodle-Mentor.

"Ehrlich? Nun, wir sollten ein Forum einrichten, wo wir uns über so etwas regelmäßig austauschen können", antwortete der ziemlich gute Lehrer und war insgeheim über diesen unerwarteten Rollenwechsel völlig außer sich.

"Ja, eine sehr gute Idee, das machen wir!", antwortete ein sichtlich zufriedener Herr Dougis. "Wissen Sie, es sieht so aus, als ob Sie ein sehr guter Lehrer geworden sind".

Und Herr Dougis hatte recht. Er war in der Tat ein sehr guter Lehrer geworden.

Epilog

Der sehr gute Lehrer musste den Lehrerbeirat und den Rektor überzeugen, aber schließlich erhielt er ein paar freie Tage, um zur nächsten MoodleMoot zu reisen. Die Schulverwaltung bewilligte soger die Kostenübernahme für die Reise als Personalentwicklungsmaßnahme und wünschte ihm viel Glück bei der Präsentation der Schule gegenüber anderen Schulen auf der Konferenz. So gab der sehr gute Lehrer auf der MoodleMoot seine Erfahrungen an die anwesenden Moodler in einem Vortrag weiter.

http://moodlemoot.de/

http://moodlemoot.org/

Siehe auch