Was man als Trainer nicht tun sollte
Lassen Sie sich nicht von Moodle überwältigen.
Moodle ist komplex. Sie können alle möglichen Dinge mit Moodle tun - so viel, dass Neulinge leicht von dieser Fülle und Komplexität überwältigt sein können. Aber müssen Sie gleich alle Funktionalitäten von Moodle beherrschen? Ganz sicher nicht!
Beginnen Sie mit einfachen Dingen, wie z.B. dem Bereitstellen eines Dokuments, das den Lehrplan Ihres Kurses und nützliche Links zum Thema enthält. Nehmen Sie sich Zeit und seien Sie geduldig mit sich selbst. Wenn Sie Schwierigkeiten mit der Handhabung von anspruchsvolleren Moodle-Funktionalitäten haben, wenden Sie sich an die Moodle-Community mit der Bitte um Unterstützung. In wenigen Wochen werden Sie moodeln wie ein Weltmeister!
Dominieren Sie keine Diskussionen.
Manchmal ist es nötig, Ihre Teilnehmer/innen in den Diskussionsforen ein bisschen zu lenken. Sie geben hier einen Impuls und stoßen an anderer Stelle die Diskussion ein wenig an. Das ist in Ordnung. Aber achten Sie darauf, selbst nicht zu viele Beiträge zu schreiben. Die Diskussion anregen ist eine Sache, sie zu dominieren eine andere!
Gehen Sie nicht davon aus, dass Moodle selbst "cool" genug ist, Ihre Teilnehmer/innen zu motivieren.
Viele Trainer/innen sind überrascht und begeistert davon, was Moodle alles kann. Sie nehmen dann einfach an, dass Ihre Teilnehmer/innen diesen Enthusiasmus automatisch teilen. Kann sein... Denken Sie aber daran, dass es gutes Lehren ist, was Teilnehmer/innen inspiriert - egal ob Online oder in Präsenz. Erwarten Sie nicht, dass Moodle Ihnen diesen Job abnimmt.
Verletzen Sie keine Urheberrechte.
Wenn Sie unrechtmäßig auf Arbeiten von anderen zurück greifen, werden Ihre Teilnehmer/innen es ebenfalls tun. Das dürfte aber wahrscheinlich nicht das sein, was Sie ihnen beibringen möchten.
Überprüfen Sie die Nutzerprofile Ihrer Teilnehmer/innen von Zeit zu Zeit.
Leider haben manche Teilnehmer/innen ein fragwürdiges Urteilsvermögen. Sie können nie vorhersagen, was jemand alles in seinem Nutzerprofil von sich preis gibt. Überprüfen Sie daher die Nutzerprofile in regelmäßigen Abständen. In Abhängigkeit von den Regeln in Ihrer Institution, der gültigen Gesetzgebung und Ihrer persönlichen Einstellung können Sie gegebenenfalls reagieren (oder auch nicht), in jedem Fall ist es jedoch gut zu wissen, was in den Nutzerprofilen steht.
Halten Sie Ihre Teilnehmer/innen dazu an, keine PowerPoint-Präsentationen im Browser laufen zu lassen.
Viele Trainer/innen, die beginnen, mit Moodle zu arbeiten, wollen als erstes ihre bereits erstellen PowerPoint-Präsentationen in Moodle zur Verfügung stellen. Und Teilnehmer/innen wollen einfach eine PowerPoint-Präsentation anklicken und in ihrem Browser ansehen. Das funktioniert meistens einigermaßen, aber nicht immer. Sie werden weniger Probleme haben, wenn Ihre Teilnehmer/innen die Präsentation zunächst auf ihrem Rechner speichern und dann lokal starten. Bestärken Sie Ihre Teilnehmer/innen in dieser Vorgehensweise. Übrigens ist das kein Moodle- sondern ein Browser-Problem.
Laden Sie keine großen PowerPoint-Dateien auf den Moodle-Server, wenn der Platz dort begrenzt ist.
Wenn Sie die Originalpräsentation bereitstellen, ist es für Ihre Teilnehmer/innen sicher hilfreich, zusätzlich Notizen oder Anmerkungen zur Präsentation zur Verfügung zu stellen.
Hier sind einige Alternativen:
- Konvertieren Sie Ihre PowerPoint-Dateien mittels Open Office in *.swf-Dateien. Der einzige Nachteil besteht darin, dass Animationen nicht mehr funktionieren.
- Exportieren Sie Ihre PowerPoint-Dateien als PDF-Datei und stellen Sie diese als Arbeitsmaterial im Kurs zur Verfügung.
- Verwenden Sie Moodle-Funktionalitäten statt PowerPoint:
- Präsentieren Sie Ihre PowerPoint-Dateien mit Flash.
- Nutzen Sie den PPT-Minimizer, um die Größe Ihrer PowerPoint-Dateien signifikant zu reduzieren.
Haben Sie keine Angst zu experimentieren.
Mit Moodle können Sie spielen! Richten Sie sich einen Testkurs ein und experimentieren Sie mit den verschiedenen Lernaktivitäten - Sie können nichts "kaputt machen"!
Oder installieren Sie Moodle lokal auf Ihrem Rechner. Das ist einfach, und Sie müssen keine Wartezeiten durch Ihren Moodle-Server in Kauf nehmen.
Lassen Sie sich nicht durch "Hochglanzdinge" ablenken.
Nur weil Sie etwas in Moodle machen können, heißt das nicht, dass Sie es es auch in Ihrem Kurs tun sollen. Moodle ist sehr robust und stellt viele Funktionalitäten bereit, die Spaß machen. Das ist cool, aber denken Sie daran, dass es nicht darum geht, eine Super-Webseite zu erstellen (obwohl das auch viel Spaß macht), sondern es geht ums Lernen:
- Was sollen Ihre Teilnehmer/innen wissen?
- Was sollen Ihre Teilnehmer/innen können?
Lassen Sie sich von diesen Fragen leiten, wenn Sie Moodle nutzen.
Machen Sie sich keine Sorgen.
Denken Sie an die Bedeutung der Initialien I.E.: "Ignorieren" und "Experimentieren". Ignorieren Sie also die Dinge in Moodle, die Sie nicht benötigen oder nicht verstehen. Wenn Sie etwas benötigen, dann suchen Sie in Moodle danach und experimentieren damit. Es gibt wirklich wenig, was Sie falsch oder kaputt machen können. An den Stellen, wo Sie wirklich Mist machen können (z.B. etwas löschen), kommt eine deutliche Warnung. Im Zweifelsfall kann Ihre Moodle-Administration einen Extrakurs als Spielwiese für Sie einrichten, wo Sie ausprobieren, wieder löschen und von Neuem probieren können. Denken Sie daran, dass Computer und Softwareanwendungen für Sie zur Nutzung da sind, und nicht umgekehrt!
Siehe auch
- [1] - ein Poster
- Was man als Trainer tun sollte