Hinweis: Sie sind auf den Seiten der Moodle 3.0 Dokumentation. Die Dokumentation der aktuellsten Moodle-Version finden Sie hier: Geschwindigkeitsempfehlungen.

Geschwindigkeitsempfehlungen

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Moodle kann so konfiguriert werden, dass es sowohl für kleine als auch große Nutzerzahlen zuverlässig und schnell läuft. Die Faktoren, die die Geschwindigkeit von Moodle beeinflussen, sind im Wesentlichen dieselben wie für allgemeine PHP- und Datenbank-basierte Systeme. Wenn Sie Ihren Moodle-Server optimieren, konzentrieren Sie sich auf die Faktoren, die für die Nutzer/innen einen spürbaren Unterschied machen. Wenn Sie z.B. viel mehr Nutzer/innen haben, die sich nur durch Moodle durchklicken, als Nutzer/innen, die tatsächlich auf die Moodle-Datenbank zugreifen, dann versuchen Sie, die Webserver-Geschwindigkeit zu verbessern.


Basis-Benchmark

Bevor Sie mit der Optimierung Ihres Servers beginnen, benötigen Sie ein Basis-Benchmark Ihres Systems. Auf diesen Benchmark-Test beziehen sich alle Optimierungsbemühungen. Für Linux können Sie LBS verwenden, unter Windows können Sie den Performance Monitor nutzen. Erst wenn Sie über quantitative Daten verfügen, wie leistungsfähig Ihr System aktuell ist, können Sie feststellen, ob Ihre Anpassungen eine Verbesserung in der Geschwindigkeit bringen oder nicht.

Alle Bemühungen, die Geschwindigkeit zu verbessern, laufen darauf hinaus, den RAM (Caching) zu verwenden und die Zugriffe auf die Festplatte zu reduzieren. Insbesondere ist es wichtig, die Verwendung von SWAP zu vermeiden oder auf ein Minimum zu beschränken. Sobald Ihr System auf den SWAP ausweicht, benötigen Sie mehr RAM.

Die "Optimierungsreihenfolge" ist in der Regel folgende: Hauptspeicher (mehr RAM), Datenträger (schnellere Festplatten, verbesserte Festplattenkonfiguration), Prozessor (mehr und schneller).

Skalierbarkeit

Das Design von Moodle (mit klarer Trennung der Anwendungsschichten) ermöglicht skalierbare Systeme.

Große Installationen trennen normalerweise den Webserver und den Datenbank-Server und betreiben diese auf separaten physikalischen Servern. Für kleinere Installationen ist diese Trennung in der Regel nicht nötig.

Sie können für eine Moodle-Installation ein Load-Balancing betreiben, indem Sie z.B. mehr als einen Webserver einsetzen. Diese Webserver sollten auf dieselbe Moodle-Datenbank und dasselbe Moodle-Datenverzeichnis zugreifen. Ebenso kann die Datenbank auf einem Cluster von Servern liegen (z.B. auf einem MySQL Cluster) - das ist jedoch keine einfache Aufgabe, hierfür benötigen Sie Unterstützung durch Experten, z.B. durch einen Moodle-Partner.

Siehe auch folgende Diskussionsbeiträge im Kurs Using Moodle auf moodle.org:

Hardware-Konfiguration

Hinweis: Die schnellste und effektivste Möglichkeit, die Geschwindigkeit des Moodle-Servers zu erhöhen, ist das Bereitstellen von mehr RAM -so viel wie möglich (mindestens 4 GB). Mehr Speicher bedeutet weniger Swapping auf die Festplatte, und der Server kann mehr Nutzer/innen gleichzeitig bedienen.

  • Verwenden Sie die besten Prozessoren und mehrere Prozessoren. Testen Sie mit dem CPU Benchmark Tool, ob Sie damit Verbesserungen in der Geschwindigkeit erreichen.
  • Wenn ie es sich leisten können, verwenden Sie SCSI Festplatten statt SATA Festplatten. SATA Festplattenbrauchen mehr Zugriffe auf die CPU, während SCSI Festplatten eigene intergrierte Prozessoren haben. Wenn Sie SATA Festplatten haben, stellen Sie sicher, dass die Festplatten und das Motherboard NCQ (Native Command Queuing) unterstützen.
  • Kaufen Sie Festplatten, die eringe Suchzeiten (seek time) haben. Dadurch verbessert sich die Gesamtgeschwindigkeit Ihres Systems, insebsondere wenn Sie auf Moodle-Berichte zugreifen.
  • Konfigurieren Sie den SWAP in der richtigen Größe. The general advice is to set it to 4 x physical RAM.
  • Verwenden Sie ein RAID System. Es gibt viele verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten für ein RAID System, wir empfehlen folgende Konfiguration:
    • Installieren Sie einen Hardware RAID Controller (falls möglich)
    • Die Platten für das Betriebssystem und den SWAP konfigurieren Sie als RAID-1.
    • Moodle, den Web-Server und den Datenbank-Server konfigurieren Sie auf einer oder mehreren anderen Festplatten als RAID-5.
  • Nutzen Sie ein Gigabit Ethernet. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn Sie den Web-Server und den Datenbank-Server auf verschiedenen Servern laufen haben.
  • Prüfen Sie die Einstellungen auf Ihrer Netzwerk-Karte. Sie können evtl. Verbesserungen erreichen, wenn Sie die Nutzung des Buffers und der Transmit/Receive Descriptoren erhöhen und wenn Sie die Berechnung der TCP Checksumme auf die Karte auslagern, statt auf das Betriebssystem.
  • Lesen Sie diesen Diskussionsbeitrag Case Study - eine Studie zu einem Server-Stress-test mit 300 Nutzer/innen.
  • Lesen Sie diesen Beitrag accompanying report - Bericht über Netzwerk-Traffic und Serverlast.
  • Siehe moodle.org Konfiguration.
  • Siehe [1] - SFSU Präsentation von Educause (unter Verwendung von VMWare)

Betriebssystem

  • Sie können für den Moodle-Server folgende Betriebssysteme verwenden: Linux verwenden (empfohlen), Unix, Windows oder Mac OS X.
  • Linux und Unix brauchen generell weniger Speicher als Mac OS X oder Windows Servers. Darüber hinaus hat Linux keine Lizenzgebühren. Wenn Sie eine große Anzahl von Prozessoren mit SMP haben, dann können Sie auch ein hoch angepasstes Betriebssystem verwenden, z.B. Solaris.
  • Beachten Sie die Optimierungsempfehlungen Ihres Betriebssystems und des Herstellers.
    • Für Linux lesen Sie die Informationen auf dieser Linux Performance Team Website.
    • Für Linux testen Sie den Befehl hdparm, z.B. können Sie den Befehl hdparm -m16 -d1 verwenden, um Lesen und Schreiben auf mehreren Sektoren und DMA zu aktivieren. Mounten Sie Festplatten mit den Optionen async und noatime.
    • Für Windows konfigurieren Sie den Server so, dass er für Netzwerk-Applikationen optimiert ist (Systemsteuerung, Netzwerkverbindungen, LAN-Verbindungen, Eigenschaften, Datei & Drucker Sharing für Microsoft Netzwerke, Eigenschaften, Optimierung). Sie können auch auf der Microsoft TechNet Website nach Optimierungsanleitungen suchen.

Webserver-Geschwindigkeit

Wenn Sie Firefox und die Firebug Erweiterung installieren, können Sie die Zeiten beobachten, die es dauert einzelne Komponenten einer Moodle-Seite zu laden. Die Yslow Erweiterung bewertet Ihre Seite in Bezug auf die 14 Regeln für schnelle Webseiten. Siehe auch Best Practices for Speeding Up Your Web Site, für schnelles Laden von Webseiten.

PHP-Geschwindigkeit

  • Wir empfehlen dringend, einen PHP-Accelerator zu verwenden, um die CPU-Last zu reduzieren, z.B. APC, PHPA, Xcache, WinCache oder eAccelerator. Achten Sie darauf, dass der PHP-Accelerator für die PHP-Version Ihres Moodle-Servers funktioniert. Beachten Sie auch, dass Turck MMCache nicht mehr weiterentwickelt wird und Fehler bei PHP 5 verursachen kann.
  • Verbesserungen bei Lese-/Schreibzugriffen können Sie erzielen, wenn Sie gecachte PHP-Seiten in einem TMPFS-Dateisystem ablegen. Beachten Sie jedoch, dass die Cache-Inhalte verloren gehen, wenn Ihr Server von einem Stromausfall betroffen ist oder wenn Sie den Server neu starten.
  • Die PHP-Geschwindigkeit verbessert sich, wenn PHP als ein Apache/IIS ISAPI Modul installiert ist (und nicht als CGI).
  • Prügen Sie die PHP-Einstellung memory_limit in der PHP-Konfigurationsdatei php.ini. Für PHP 5 werden 128 MB empfohlen, siehe PHP 5.2.1 .
  • Siehe auch PHP-Versionen für Moodle

Installationsanleitungen

Apache-Geschwindigkeit

  • Wenn Sie Apache auf einem Windows-Server nutzen, verwenden Sie die Pakete der Apache Lounge, die eine bessere Geschwindigkeit und Stabilität haben als die offiziellen Apache-Download-Pakete. Beachten Sie jedoch, dass es sich dabei um inoffizielle Pakete handelt, die evtl. nicht so aktuell sind wie die offiziellen Apache-Pakete.
  • Setzen Sie die Einstellung MaxClients Direktive gemäß der Formel (verwende nur 80% des verfügbaren Speichers, um Reserven zu haben):
   MaxClients = Verfügbarer Speicher * 80% / Maximaler Speicherbedarf der Apache-Prozesse
Der Speicherbedarf der Apache-Prozesse beträgt normalerweise 10MB, aber Moodle kann schnell bis zu 100MB pro Prozess benötigen. Als Faustregel können Sie den verfügbaren Speicher in MB durch 100 teilen, um einen konservativen Wert für die MaxClients zu erhalten. Sehr wahrscheinlich können Sie den Standardwert von 150 auf einem Moodle-Server nach unten anpassen. Um eine genauere Schätzung zu erhalten, geben Sie folgenden Befehl auf der Kommandozeile ein:
   #ps -ylC httpd --sort:rss
Wenn Sie den Wert für die MaxClients auf über 256 erhöhen, müssen Sie die Einstellung ServerLimit anpassen.
Achtung: Setzen Sie den Wert von MaxClients nicht höher, als der Speicher Ihres Servers verarbeiten kann, sonst werden Daten auf die SWAP ausgelagert, was wiederum zu erheblichen Geschwindigkeitseinbußen führt.
  • Reduzieren Sie die Anzahl der Module, die Apache in der httpd.conf Konfigurationsdatei lädt, auf das nötige Minimum, um den benötigten Speicherbedarf zu minimieren.
  • Verwenden Sie die aktuellste Version von Apache - Apache 2 hat das Speichermodell verbessert, was den Speicherbedarf weiter reduziert.
  • Bei Unix/Linux-Systemen können Sie den Wert von MaxRequestsPerChild in der httpd.conf Konfigurationsdatei auf 20-30 (bei geringen Werten wird der Vorteil wieder aufgehoben).
  • Bei einem stark belasteten Server können Sie KeepAlive Off setzen (aber nur wenn Ihre Moodle-Seiten keine Links zu Ressourcen oder hochgeladenen Bildern enthalten) oder den Wert von KeepAliveTimeout auf 2-5 reduzieren. Der Standardwert ist 15 (Sekunden) - je größer der Wert, desto mehr Serverprozesse werden gehalten, die auf mögliche Leerverbindungen warten. Einen genaueren Wert für KeepAliveTimeout erhält man, wenn Sie beobachten, wie lange das Laden einer Seite dauert. Wenn Sie den Wert von KeepAlive ändern, beobachten Sie Ihre CPU Last, da es zusätzlichen Aufwand bedeutet, mehr Prozesse / Threads zu initiieren.
  • Eine Alternative zu KeepAlive Off ist, einen Reverse Proxy Server vor den Moodle-Server zu setzen, um HTML-Dateien mit Bildern zu cachen. Dann können Sie Apache so konfigurieren, dass es Keep-Alives auf den Moodle-Server.
  • Wenn Sie keine .htaccess Datei verwenden, setzen Sie AllowOverride None, um .htaccess Lookups zu verhindern.
  • Setzen Sie den Wert von DirectoryIndex korrekt. Hier ist ein Beispiel für einen Produktiv-Server:
   DirectoryIndex index.php index.html index.htm
  • Solange Sie den Server nicht als Entwicklungsumgebung nutzen, setzen Sie ExtendedStatus Off und deaktivieren Sie mod_info und mod_status.
  • Lassen Sie HostnameLookups Off, um die DNS Wartezeit zu reduzieren.
  • Reduzieren Sie den Wert von TimeOut auf 30-60 (Sekunden).
  • Bei der Einsetllung Options directive vermeiden Sie Options Multiviews (dadurch werden Verzeichnisse gescannt). Um den Plattenzugriff weiter zu reduzieren, verwenden Sie
   Options -Indexes FollowSymLinks
  • Caching (unsupported) - Achtung: Diese Art des Cachings kann große Probleme bei Aktualisierungen verursachen. Apache kann Seite wesentlich schneller laden, wenn ers o konfiguriert wird, dass der Browser einige Seitenelemente (z.B. Bilder) cacht und diese bei der Anzeige aus dem lokalen Speicher holt, statt sie jedes Mal neu zu laden. Diese Konfiguration hängt vom Betriebssystem ab, aber die folgenden zwei Schritte sind grundsätzlich nötig:
  1. Installieren und aktivieren Sie mod_expires - detaillierte Informationen finden Sie in der Dokumentation.
  2. Fügen Sie folgenden Code in die Konfigurationsdatei des virtuellen Servers im <directory> Abschnitt des Root Directory ein (oder in einer .htaccess Datei, falls AllowOverrides On):
   <IfModule mod_expires.c>
    ExpiresActive On
    ExpiresDefault "access plus 1 seconds"
    ExpiresByType text/html "access plus 1 seconds"
    ExpiresByType image/gif "access plus 1 week"
    ExpiresByType image/jpeg "access plus 1 week"
    ExpiresByType image/png "access plus 1 week"
    ExpiresByType text/css "access plus 1 week"
    ExpiresByType text/javascript "access plus 1 week"
    ExpiresByType application/x-javascript "access plus 1 week"
    ExpiresByType text/xml "access plus 1 seconds"
   </IfModule>
Auf diese Wesie wird alles im Cache gehalten außer HTML und XML. Auf diese Weise können Sie erhebliche Verbesserungen beim Laden von Seiten erzielen. Passen Sie die Cache-Zeit an, in Abhängigkeit davon, wie oft sich Ihre Bilder ändern.
  • Kompression reduziert die Antwortzeiten durch Reduzieren der Größe der HTTP Antworten.
  1. Installieren und aktivieren Sie mod_deflate - detaillierte Informationen finden Sie in der Dokumentation.
  2. Fügen Sie folgenden Code in die Konfigurationsdatei des virtuellen Servers im <directory> Abschnitt des Root Directory ein (oder in einer .htaccess Datei, falls AllowOverrides On):
   <ifModule mod_deflate.c>
     AddOutputFilterByType DEFLATE text/html text/plain text/xml
   </ifmodule>
Weitere Informationen finden Sie unter www.metaskills.net

IIS-Geschwindigkeit

  • Das Pendant zu KeepAliveTimeout ist ListenBackLog (IIS - Registry Location ist HKLM >SYSTEM > CurrentControlSet > Services > Inetinfo > Parameters). Setzen Sie den Wert auf 2-5.
  • Ändern Sie den Wert von MemCacheSize, um den Speicher (MB) anzupassen, den IIS für den Datei-Cache verwenden soll (standardmäßig 50% des vorhandenen Speicherplatzes).
  • Ändern Sie den Wert von MaxCachedFileSize, um die maximale Dateigröße im Datei-Cache anzupassen. Der Standardwert ist 262,144 (256 KB).
  • Legen Sie ein neues DWORD ObjectCacheTTL an, um die Zeitdauer (in Millisekunden) anzupassen, die Objekte im Cache gespeichert werden. Der Standardwert ist 30000 ms (30 Sekunden).

Lighttpd-, NginX- und Cherokee-Geschwindigkeit

Sie können die Servergeschwindigkeit verbessern, wenn Sie einen leichtgewichtigen Webserver wie z.B. Lighttpd, NginX oder Cherokee in Kombination mit PHP im FastCGI-Modus. Lighttpd wurde ursprünglich als Proof-of-Concept entwickelt (siehe [2]), um das C10k Problem zu lösen. Zunächst für speicherbegrenzte Server empfohlen, stellt er wegen seines Designs und seines asynchronen IO-Modells eine geprüfte Alternative zu herkömmlichen HTTP-Servern dar (siehe [3]), die für häufig geladene Webseiten und Web-Applikationen wie Moodle geeignet ist. Siehe MoodleDocs Lighttpd page für weitere Informationen, Konfiguration und Beispiele.

Weitere Alternativen sind Lighttpd und NginX, die als Load-Balancer und/oder Reverse-Proxy eingesetzt werden können, um die Last auf Backend-Servern zu verringen (siehe [4]). Sie bieten Vorteile, ohne dass die auf dem Server vorhandene Software geändert werden muss.

Beachten Sie, dass die genannten Server wahrscheinlich die am wenigsten getesteten Server sind, wenn Sie komplexere Funktionalitäten von Moodle verwenden wollen (z.B. Webservices oder Moodle-Netzwerk). Wenn Sie dagegen eine stark besuchte Moodle-Site mit einer Standardkonfiguration betreiben, dann sind diese Webserver bestens geeignet.

Datenbank-Geschwindigkeit

Moodle enthält ein Skript, das einige wichtige Statistiken zur Datenbank-Geschwindigkeit aus dem ADOdb Performance Monitor anzeigt. Das Skript können Sie im Browser aufrufen:

   http://www.mymoodle.com/admin/dbperformance.php

Verwenden Sie die damit generierten Daten als Anhaltspunkte, wenn Sie Ihren Datenbank-Server optimieren.

MySQL-Geschwindigkeit

Die folgenden MySQL-spezifischen Einstellungen können in der MySQL-Konfigurationsdatei my.cnf (my.ini unter Windows) angepasst werden, um die Datenbank-Geschwindigkeit zu verbessern. Um die aktuellen Werte dieser Einstellungen zu sehen, nutzen Sie die folgenden Befehle:

   SHOW STATUS;
   SHOW VARIABLES; 

Wichtig: Erstellen Sie immer eine Sicherung der Moodle-Datenbank, bevor Sie die Konfiguration Ihres MySQL-Servers ändern. Nach Konfigurationsänderungen müssen Sie den MySQL-Server mysqld neu starten.

Sie können das MySQLTuner Tool auf Ihrem MySQL-Server laufen lassen. Es berechnet geeignete Werte für viele der folgenden Einstellungen automatisch.

  • Aktivieren Sie query cache:
   query_cache_type = 1. 
Die meisten Moodle-Installationen verwenden folgende Werte:
   query_cache_size = 36M 
   query_cache_min_res_unit = 2K. 
  • table cache: Der Tabellen-Cache wird von allen Threads (Datenbank-Verbindungen) verwendet. Beobachten Sie den Wert von opened_tables für weitere Anpassungen: Wenn opened_tables > 3 * table_cache ist, dann erhöhen Sie den Wert von table_cache bis zur Grenze, die das Betriebssystem setzt. Der Wert von table-cache hängt auch von der Zahl der Module und Plugins ab, die Sie in Moodle installiert und aktiviert haben. Einen geeigneten Wert für den table_cache liefert folgender Befehl: upto your OS limit. Note
   mysql>SELECT COUNT(table_name) FROM information_schema.tables WHERE table_schema='yourmoodledbname';
  • thread cache: Passen Sie den Wert so an, dass die Cache-Nutzung bei nahe 100% liegt. Sie können folgende Formel verwenden:
   thread cache utilization (%) = (threads_created / connections) * 100
  • key buffer: Diese Einstellung kann die Zugriffsgeschwindigkeit bei SELECT-Anfragen von Moodle verbessern. Die richtige Größe hängt von der Größe der Index-Dateien *.myi ab. Verwenden Sie folgende Formel:
   key_read / key_read_requests < 0.01
   key_write / key_write_requests <= 1.0
  • maximum number of connections: Setzen Sie den Wert so, dass Ihre Nutzer/innen keine Fehlermeldung "Zu viele Verbindungen" ("Too many connections") sehen. Beachten Sie, dass dieser Wert Einfluss auf die gesamte Speichernutzung hat. MySQL-Verbindungen dauern normalerweise Millisekunden, d.h. sekbst bei stark belasteten Servern sind Werte über 200 ungewöhnlich.
  • high burst activity: Wenn es in Ihrer Moodle-Installationen viele Tests gibt und Sie Geschwindigkeitsprobleme haben (beobachten Sie den Wert von threads_connected - er sollte nicht wachsen), können Sie den Wert von back_log erhöhen.
  • Optimieren Sie Ihre Datenbank-Tabellen wöchentlich und nach der Aktualisierung von Moodle. Sie sollten Ihre Tabellen auch optimieren, nachdem viele Daten gelöscht wurden, z.B. am Ende des Schul- oder Studienjahres. Die Optimierung stellt sicher, dass die Index-Dateein aktuell sind. Sichern Sie vorher Ihre Datenbank und nutzen Sie dann folgende Befehle:
   mysql>CHECK TABLE mdl_tablename;
   mysql>OPTIMIZE TABLE mdl_tablename;
Die wichtigsten Tabellen, die Sie so optimieren sollten, sind mdl_course_sections, mdl_forum_posts, mdl_log und mdl_sessions (wenn Sie dbsessions verwenden). Jeder Fehler muss mit dem SQL-Befehl REPAIR TABLE behoben werden (siehe MySQL Manual und diesen Diskussionsbeitrag).
  • Zahl der temporären Tabellen, die auf der Festplatte gespeichert werden, reduzieren: Prüfen Sie dies mit dem Wert von created_tmp_disk_tables. Wenn der Wert relativ hoch ist (>5%), erhöhen Sie den Wert von tmp_table_size, bis bis eine Reduzierung von created_tmp_disk_tables erkennen. Beachten Sie, dass dies die Nutzung des RAM beeinflusst.

PostgreSQL-Geschwindigkeit

Es gibt einige gute Artikel zu Geschwindigkeitsoptimierungen für PostgreSQL.

Bei Geschwindigkeitsproblemen sollten Sie als erste Maßnahme eine separate Maschine für den Datenbank-Server aufsetzen.

Sie sollten autovacuum aktivieren, solange Sie wissen, was Sie tun. Viele E-Learning-Systeme haben vorhersehbare Zeiten mit geringer Nutzung. In diesen Zeiten können Sie autovacuum deaktivieren und einen festen Wert verwenden. Oder Sie lassen autovacuum laufen und lassen in den ruhigen Zeiten wöchentlich ein full vacuum laufen.

Setzen Sie den Wert von shared_buffers richtig (1-2% vom RAM).

PostgreSQL nimmt an, dass das Betriebssystem Dateien cacht, setzen Sie also den Wert von effective_cache_size richtig (Gesamt RAM - RAM, der von Applikationen verbraucht wird).

Es gibt weitere nützliche Parameter, z.B. bei einer Maschine mit 4G RAM:

   work_mem = 10240

Das sind 10M vom RAM. Das kann zu hohen Geschwindigkeitsverbesserungen führen, aber der Wert gilt pro Verbindung und 200 Verbindungen * 10M ergeben 2G, so dass theoretisch viel RAM

   maintenance_work_mem = 163840

Das sind 160M vom RAM, die z.B. von VACUUM genutzt werden.

   max_fsm_pages = 100000
   max_fsm_relations = 5000

Wenn diese Werte zu klein gewählt werden, geht die Geschwindigkeit herunter, wenn die Datenbank eine Weile läuft. Die passenden Werte können aus der Ausgabe von VACUUM VERBOSE abgeleitet werden, die die erforderlichen FSM Seiten am Ende ausgibt. Aus Erfahrung sollten Sie für Standard-Moodle-Installationen die Werte mit Faktor 5 multiplizieren.

   wal_buffers = 64

Diese Buffers werden für write-ahead log verwendet.

Siehe auch:

Geschwindigkeitshinweise zu anderen Datenbanksystemen

Geschwindigkeit der verschiedenen Moodle-Module

In Moodle können Sie einzelne Aktivitäten, Filter und andere Plugins aktivieren bzw. deaktivieren. Generell sollten Sie immer nur die Elemente aktivieren, die Sie tatsächlich nutzen wollen. Hier noch einige Empfehlungen zu ausgewählten Aktivitäten:

  • Der Chat ist in Bezug auf häufige HTTP-Anfragen sehr ressourcen-intensiv (siehe diese Diskussion). Sie können die Last reduzieren, indem Sie als Chat-Methode Ajax-Chat oder Chat-Server-Daemon (bei Unix-basierten Webservern) verwenden. Prüfen Sie auch die Einstellung Timeout und Aktualisierung Chat in den systemweiten Chat-Einstellungen, da diese Parameter großen Einfluss auf die Serverlast haben.
  • Tests beeinträchtigen die Datenbank-Geschwindigkeit. Versuchen Sie, Ihren Datenbank-Server zu optimieren. Siehe diesen Diskussionsbeitrag for a brief report on performance for 55 students simultaneously using quizzes. Eine Fallstudie zur Geschwindigkeit bei Tests in Moodle mit 300 Teilnehmer/innen finden Sie hier , das zugehörige Protokoll zu Netzwerkverkehr und Serverlast ist hier verfügbar.
  • der Cron-Job in Moodle wird durch das PHP-Skript cron.php angestoßen. Wenn das Skript über HTTP aufgerifen wird (z.B. mit wget oder curl), kann das auf großen Moodle-Installationen zu einem hohen Speicherbedarf führen. Besser ist es, das Skript direkt über einen PHP-Befehl aufzurufen (z.B. php -f /path_to_moodle_directory/admin/cron.php).
  • Der Block Neue Aktivitäten verbraucht viele Ressourcen, wenn die Log-Tabelle mdl_log der Moodle-Datenbank viele Einträge enthält.

Bildoptimierung in Moodle

Beim Standardpaket von Moodle werden Bilder in nichtoptimierter Form ausgeliefert. Viele dieser Bilder könnten von der verlustfreien Rekomprimierung mittels optipng bei PNGs, gifsicle bei GIFs und jpegoptim bei JPGs profitieren. Optimierte Bilder werden schneller übertragen und geladen (siehe [5]). Das folgende Beispiel optimiert (verlustfrei, ohne Qualitätseinbußen) alle Bilder im Moodle-Installationsverzeichnis:

find /example/directory/moodle -iname *.png -exec optipng -o7 {} \;
find /example/directory/moodle -iname *.gif -exec gifsicle -O2 -b {} \;
find /example/directory/moodle -iname *.jpg -exec jpegoptim -p {} \;

Die Programme optipng und gifsicle stehen in den Repositories der meisten neueren Linux-Distributionen zur Verfügung, das Programm jpegoptim muss manuell heruntergeladen und installiert werden.

Siehe auch

Diskussionsbeiträge im Kurs Using Moodle auf moodle.org: