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Pädagogik: Unterschied zwischen den Versionen

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# '''All of us are potential teachers as well as learners - in a true collaborative environment we are both'''<br /><br /> Many of the activities in Moodle are designed to allow students to control common content, such as forums, wikis, glossaries, databases, messaging and so on. This encourages students to add to the total course experience for others.<br /><br /> In Moodle 1.7 we've made a huge step of a whole new Roles implementation which further breaks down the distinction of teachers and students, allowing Moodle system administrators and teachers to create new roles with any mix of capabilities they like. If you want students to be allowed to facilitate forums, create quiz questions or even control the course layout then you can. There is a very fine degree of control – for example you can allow students the ability to delete posts in just one single forum if you like.<br /><br /> I hope that people will take these new features and experiment with control in their courses, allowing students more flexibility to do things that were previously thought of as something teachers should do.<br /><br />
1. '''Jeder von uns ist ein potentieller Lehrer als auch ein Lernender - in einer wahrhaft kollaborativer Umgebung sind wir beides'''.
Viele Aktivitäten in Moodle geben dem Teilnehmer die Kontrolle über den Inhalt - wie Foren, Wikis, Glossare usw. Das ermutigt die Teilnehmer, ihren Beitrag zur Lernerfahrung des gesamten Kurses zu leisten.
Mit Moodle 1.7 wurde das Rollensystem neu umgesetzt, was wiederum die Abstufung zwischen Trainer und Teilnehmer verringert, indem durch Trainer und Administratoren neue Rollen mit entsprechenden Privilegien gestaltet werden können. Somit könnte Teilnehmers bspw. die notwendigen Rechte zur Forenverwaltung, Fragenerstellung oder der kompletten Kursgestaltung erteilt werden. Es ermöglicht eine feine Ausdifferenzierung der Privilegien. So kann es einzelnen Teilnehmer auch ermöglicht werden, in einem einzelnen Forum Beiträge zu löschen. Es bleibt zu hoffen, dass diese neuen Möglichkeiten genutzt und erforscht werden, damit den Teilnehmern schließlich die Flexibiltät zukommt, die man zuvor nur Trainern eingeräumt hat.  
 
# '''We learn particularly well from the act of creating or expressing something for others to see'''<br /><br /> Moodle has a wide range of ways in which people can create representations of their knowledge and share them.<br /><br />
# '''We learn particularly well from the act of creating or expressing something for others to see'''<br /><br /> Moodle has a wide range of ways in which people can create representations of their knowledge and share them.<br /><br />
#* The course structure itself is terrific way to construct a shared and active representation of the learning journey that everyone is going through.
#* The course structure itself is terrific way to construct a shared and active representation of the learning journey that everyone is going through.

Version vom 5. März 2009, 03:58 Uhr

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In diesem Artikel wollen wir uns einmal zurücklehnen und über Pädagogik nachdenken, die den Kern unserer Arbeit als online-Trainer betrifft.

Definition der Pädagogik

Eine Definition des Wiktionary lautet:

  1. Pädagogik als Profession
  2. Alle Aktivitäten, die erziehen, lehren oder anleiten beinhalten.

Die deutsche Wikipedia befasst sich ebenfalls in einem ausführlichen Artikel mit Pädagogik. Hier wird einleitend ausgeführt, dass Pädagogik sowohl als

  • forschende Disziplin Bildungs- und Erziehungszusammenhänge erforscht,
  • als auch als handlungsorientierte Wissenschaft Bildungsprozesse gestaltet und optimiert.

Ethymologisch leitet sich der Begriff aus dem Griechischen an und beinhaltet in seinen Silben die Aspekte

  • paideia = Erziehung, Bildung
  • pais = Knabe, Kind

und

  • agein = führen. (Quelle: Wikipedia Stand:23.02.2009)

Moodle, in drei kurzen Absätzen erläutert

Sozusagen das Herz von Moodle sind Kurse, welche wiederum (Lern-)Aktivitäten und Ressourcen beinhalten. Es stehen über 20 hochkonfigurierbare Aktivitäten zur Verfügung - bspw. Foren, Glossare, Wikis, Aufgaben, Tests, Datnebanken und dergleichen mehr. Interessant an diesem Aktivitäten-orientierten Ansatz ist die Möglichkeit, diese Aktivitäten hinsichtlich der Zusammenstellung und des Ablaufs frei zu konfigurieren. Somit kann der Lernpfad der Teilnehmer anhand der Lernziele frei gestaltet werden. Ebenso können die Ergebnisse der vorherigen Aktivität für die nächste herangezogen werden.

Es gibt darüberhinaus eine Vielzahl an Werkzeugen, die gemeinschaftliches Lernen und Arbeiten unterstützen - Blogs, Mitteilungssystem, Teilnehmerlisten. Ebenso stehen ausführliche Bewertungs- und Berichtswerkzeuge zur Verfügung, welche die Weiterverarbeitung in anderen Systemen durch standardisierte Ausgabeformate unterstützen.

Erfahren Sie mehr über Moodle unter moodle org, insbesonders im zentralen "Kurs" der Community, genannt Using Moodle. Dieser Ort ist sehr belebt, aber schauen Sie einfach vorbei - Sie finden sicherlich für Sie interessante Aspekte. Moodle-Kompetenz auf höchstem Niveau finden Sie in den Foren, in welchen sich Moodle-Entwickler, professionelle Moodle Anwender und alle Interessierten sich zum offenen fachlichen Austausch treffen. Ein ebenfalls sehr empfehlenswerter Ort für ausführliche Moodle-Informationen ist diese Dokumentation, welche ebenfalls durch die Community mittels eines Wikis bereitgestellt wird.

Zentrale Aussagen des Sozialkonstruktivismus

1. Jeder von uns ist ein potentieller Lehrer als auch ein Lernender - in einer wahrhaft kollaborativer Umgebung sind wir beides.

Diese wichtige Aussage muss man sich immer wieder ins Gedächtnis rufen. Schließlich sorgt diese Perspektive für eine gewisse Demut und hilft so, auch als Lehrender nicht in die Falle zu tappen und sich aufgrund der eigenen Bildung als unanfechtbarer "Quell der Weisheit" fehlzudeuten. Es hilft, die Augen für die anderen Teilnehmer unserer Lernsituation offen zu halten, sorgfältig zuzuhören, Anregungen auf- und anzunehmen - und letztlich die Fragen zu stellen, die in der Sache weiterbringen. Inbesonders in Situationen, die den Einzelnen als Lehrender in eine zentrale Position rücken, ist es hilfreich, sich diese Aussage zu vergegenwärtigen.

2. Wir lernen besonders intensiv, wenn wir anderen etwas erklären oder vermitteln wollen.

Eigentlich bedeutet das nichts anderes als "learning by doing" - eigentlich offensichtlich, dennoch wichtig, einmal darüber nachzudenken. Überraschenderweise liefert online-Lernen auch heute noch statische Informationen, ohne den Lernenden die Möglichkeit zu geben, die Inhalte anzuwenden. Mancher Lehrende verwendet viel Zeit und Energie auf die Erstellung von exzellentem Material für die online-Kurse, lernt dabei selbst immer mehr dazu - verweigert aber den Teilnehmern den Genuss der gleichen Erfahrung des "learning by doing". Hier scheinen die herkömmlichen Bücher bessere Dienste zu tun, wenn sie am Ende des Kapitels die Inhalte durch Fragen wiederholen. Gerade durch Projekte, Aufgaben, Konstruktionen kann der Lernprozess angestossen werden. Dadurch sieht sich auch der Lehrende höheren Ansprüchen gegenüber, die wiederum Selbstreflexion und -überprüfung anstossen.

3. Wir lernen eine Menge durch schlichte Beaobachtung der Aktivitäten unserer Mit-Lernenden.

Dieses Punkt spricht die Kultur des Klassenzimmers an - sozusagen Lernen durch Osmose. Menschen beobachten sich gewöhnlich gegenseitig und nehmen das Verhalten anderer in bestimmten Situationen als Hinweise für das eigene Verhalten in solchen Situationen auf. So wird man beispielsweise sich in einem ruhigen aufmerksamen Auditorium ähnlich ruhig verhalten wie alle anderen, während man hingegen in einem belebteren Kontext sein Verhalten entsprechend der Umgebung anpassen wird. Wenn man das umsetzt, lernt man sowohl über die Fragestellung als auch auf der Metaebene dazu, indem man aus den Diskussion und den gestellten Fragen erkennt, wie Lernen an sich stattfindet. Dies führt zu einer reichhaltigeren und mehrdimensionalen Vertiefung in das Lernen.

4. Wenn wir die Kontexte der Anderen verstehen, können wir auf eine umsetzbarerer Weise unterrichten (Konstruktivismus)

Wie man vielleicht aus eigener Erfahrung weiß, kann der Rat eines Mentoren oder Freundes eine bessere, zeit- und personengerechtere Lernerfahrung herbeiführen als sie durch jemanden erzeugt werden kann, der den Adressaten nicht kennt und vielleicht zu hundert Leuten spricht. Wenn wir den Hintergrund unserer Adressaten kennen, können wir Sprache und Ausdruck adäquat anpassen. Man kann Metaphern verwenden, zu denen das Auditorium einen Bezug hat. Man kann Umgangssprache verwenden, wenn es passt, oder unterlassen, wenn es hinderlich ist. Das ist mittlerweile eine allgemein bekannte Tatsache - jeder Ratgeber über öffentliche Reden rät dazu, die Zuhörer zu kennen. Dem muss hinsichtlich des online-Lernens besondere Beachtung geschenkt werden, da der Trainer oftmals die Teilnehmer nicht persönlich kennt und die visuellen und akustischen Hinweise einer realen Begegnung fehlen.

5. Eine Lernumgebung muss flexibel und anpassbar sein, um den Bedürfnissen der Teilnehmer schnellstmöglich zu entsprechen. Wenn die vorangengenen Aspekte realisiert wurden, und man als Trainer die Vorteile nutzen will, die sich aus der wachsenden Bekanntheit der Adressaten ergibt, um massgeschneiderte Möglichkeiten zu geben, Ideen auszutauschen, Fragen zu stellen und Wissen auszudrücken - dann muss die Lernumgebung flexibel sein, zeitlich wie örtlich. Wenn Zeitpläne nicht eingehalten werden können, weil die Teilnehmer deutlich weniger Vorkenntnisse mitbringen als ursprünglich erwartet, dann muss der Zeitplan angepasst werden können und weitere Aktivitäten angeboten werden können, die es Einzelnen oder Gruppen ermöglichen, aufzuholen. Oder gute Ideen (bspw. für Simulation oder ähnliches) ergeben sich im Verlauf von Diskussionen, dann muss es möglich sein, diese auch noch zu einem späteren Zeitpunkt im Kurs unterzubringen. Ebenso könnte es sein, dass sich die Teilnehmer in verschiedenen Zeitzonen befinden, oder in derselben Zeitzone, aber mit unterschiedlicher Freizeit - dann sollte es möglich sein, mittels asynchronen Aktivitäten dennoch zusammen zu arbeiten.


Jason Cole von der Open University hat dies unlängst als “Martin's fünf Gesetze” bezeichnet, jedoch sind das nur Bezugspunkte: Leitkonzepte, auf die man sich in jeglicher Unterrichtssituation beziehen kann. Besonders geeignet, um Lerngemeinschaften aufzubauen.

Manches mag dem Leser bekannt sein, auch wenn vielleicht andere Termini verwendet werden. Weitere Forschung über Konstruktionismus, Konstruktivismus und Sozialkonstrukivismus kann auf der der Webseite von M. Dougiamas gefunden werden.

Wie Moodle versucht, die Perspektive des Sozialkonstruktivismus zu unterstützen

Die vorherige Auflistung soll nun bestehenden Features in Moodle gegenübergestellt werden. Pädagogik und Softwaredesign sind im Online-Lernen eng verknüpft - Die "Gestalt" der Software kann hinsichtlich der Vorhaben des Lehrenden hilfreich oder hemmend sein.


1. Jeder von uns ist ein potentieller Lehrer als auch ein Lernender - in einer wahrhaft kollaborativer Umgebung sind wir beides. Viele Aktivitäten in Moodle geben dem Teilnehmer die Kontrolle über den Inhalt - wie Foren, Wikis, Glossare usw. Das ermutigt die Teilnehmer, ihren Beitrag zur Lernerfahrung des gesamten Kurses zu leisten. Mit Moodle 1.7 wurde das Rollensystem neu umgesetzt, was wiederum die Abstufung zwischen Trainer und Teilnehmer verringert, indem durch Trainer und Administratoren neue Rollen mit entsprechenden Privilegien gestaltet werden können. Somit könnte Teilnehmers bspw. die notwendigen Rechte zur Forenverwaltung, Fragenerstellung oder der kompletten Kursgestaltung erteilt werden. Es ermöglicht eine feine Ausdifferenzierung der Privilegien. So kann es einzelnen Teilnehmer auch ermöglicht werden, in einem einzelnen Forum Beiträge zu löschen. Es bleibt zu hoffen, dass diese neuen Möglichkeiten genutzt und erforscht werden, damit den Teilnehmern schließlich die Flexibiltät zukommt, die man zuvor nur Trainern eingeräumt hat.

  1. We learn particularly well from the act of creating or expressing something for others to see

    Moodle has a wide range of ways in which people can create representations of their knowledge and share them.

    • The course structure itself is terrific way to construct a shared and active representation of the learning journey that everyone is going through.
    • Forums of course are the core of this, providing spaces for discussion and sharing of media and documents (using the media plugin filters, attachments or simply links).
    • Wikis are collaboratively-built pages useful for group work and other negotiations.
    • Glossaries are collaboratively-built lists of definitions that can then appear throughout the course.
    • Databases are an extension of this idea allowing participants to enter structured media of any type (for example a collection of digital photos or a library of references).


  2. We learn a lot by just observing the activity of our peers

    The participants page is the main place where you can see everyone in your course. It shows a lot of information about your participants and how recently they've been there.

    An Online Users block is the best way to see everyone else who might be on right now.

    The Recent Activity block shows a great deal of information about what has happened recently, and via link you can see reports with more detail. Things that happened not only include changes to the course and forum posts, etc, but also things like assignment submissions and quiz attempts. Students can't see the results that other students got from these activities, but they do get some sense that everyone is submitting Assignment 1 now and this peer pressure hopefully helps those who need it.

    Finally, almost all the modules will "tag" an entry or change with the name of the user, so that you can see who did what and when. For example, wiki pages all have a history link with full details on every edit.

  3. By understanding the contexts of others, we can teach in a more transformational way (constructivism)

    There are many different ways to find out about people. Access to these can be decided on a site basis (different sites have different privacy policies):

    • The user profile contains several fields where people can provide information about their background, etc. In particular there is a user profile photograph, which appears throughout Moodle whenever that person writes something. The photo links back to the profile page.
    • A compendium of forum posts (and discussion starters) by that person in that course (or across the site).
    • Individual blogs allow people to express things in a public but reflective way, often providing access to thinking that might not normally expressed in, say, a forum.
    • Overall activity reports show all the contributions from a user in a course, including assignment submissions, glossary entries, etc.
    • User log reports show detailed logs of every action taken by a person in Moodle, as well as graphs showing overall activity statistics.
    • The survey module provides a variety of proven questionnaire instruments for discovering interesting information about the state of mind of the group.

  4. A learning environment needs to be flexible and adaptable, so that it can quickly respond to the needs of the participants within it

    • The course page itself is the main tool for a teacher, allowing them to add/remove and structure activities as necessary. Changing the course is one button click away at any time, so the teacher can change it on a whim. In Moodle 1.7 we have now added AJAX features, so that activities, sections and blocks can all be simply dragged-and-dropped.
    • The roles in Moodle 1.7 can be applied individually in every context across the site, and can be further tweaked with overrides. So if you want to create one single quiz where everyone has access to everybody's results, or allow parents of students to see parts of your course, then you can.
    • Navigation around the course and site is automatically generated.
    • The gradebook is automatically maintained, and reflects the activities in the course at any given time.
    • There are preferences for many aspects of appearance and behaviour, at site, course and activity levels, allowing educators to fine-tune the behaviour of Moodle in many ways.
    • External systems can be integrated easily, to maintain authentication, enrolments and other things, allowing Moodle to react smoothly as data in other systems is modified.

Das Gleichgewicht finden

Bevor zukünftige Entwicklungen beschrieben werden sollen, muss zunächst kurz überlegt werden, zwischen welchen Extremen ein Kurs-/Lernmanagementsystem wie Moodle zu verorten ist. Erfahrungsgemäß gibt es breit gestreute Erwartungshaltungen an das Lernen online in offenen Gesellschaften wie der unseren.

Ein eher ordnungsorientierter Ansatz sieht die Lernenden gern unter einem Höchstmaß an Kontrolle: Inhalte zu definierten Zeitpunkten aufnehmen und durch Tests den Lernerfolg nachweisen.

Ein eher gegenläufiger antiautoritärer Ansatz verfolgt in keinster Weise eine Steuerung des Lernprozesses, jeder Teilnehmer arbeitet mit seinem portfolio, liest Blogs und Dateien, die er nach eigenem Gutdünken durch RSS-Feeds und Verlaufslisten in Blogs auswählt. Dies mag ein interessanter Ansatz sein, der auch in der Lage ist, eine Diskussion über Erziehung und Unterricht im allgemeinen anzustossen. Jedoch scheinen die mit diesem Ansatz verbundenen Probleme zu zahlreich zu sein - wie Sicherheitsaspekte, institutionale Hürden usw.

Es scheint aber, dass die Mehrzahl der Anwender irgendwo zwischen diesen beiden Extremen zu verorten sind. Viele Trainer und Teilnehmer haben erstmalig Kontakt zum online-Lernen und sind vorsichtig gespannt, was sich wohl hinter dieser Methode verbirgt. Viele darunter erweitern dabei ihre Methodenkompetenz hinsichtlich des online-Lernens. Gerade diese Personen befinden sich auf einer steilen Lernkurve mit vielerlei Facetten.

Fortschritt in der Anwendung

Moodle muss flexibel genug sein, eine große Vielzahl an Bedürfnissen abzudecken - wobei es andererseits einfach genug sein muss, um dem "gewöhnlichen" Trainer/Lehrer einen leichten Einstieg in den Aufbau einer Lerngemeinschaft und dem kollaborativen Lernen zu ermöglichen. Moodle kann als Werkzeugkasten aufgefasst werden, womit sowohl ein einfacher Einstieg als auch eine im Zeitverlauf mehr und mehr ausgereifte Betreuung einer Lerncommunity möglich sein soll. Letztendlich wäre es auch wünschenswert, wenn Trainer und Lehrer selbst mit Moodle lernen, im Sinne einer Lerngemeinschaft mit anderen Trainern und Lehrern.

Was könnte nun ein typischer Anwendungsverlauf eines Trainers sein, der völlig unbedarft beginnt, seine Trainings und Unterrichte mit Moodle zu unterstützen?

  1. Handouts werden nun über Moodle bereitgestellt (Als Ressourcen oder SCORM)
  2. Ein Forum zur Nachrichtenverbreitung (passiv)
  3. Tests und Aufgaben über Moodle abwickeln
  4. Wikis, Glossare und Datenbanken zur interaktiven Entwicklung von Inhalten
  5. Foren konsequent und aktiv zum gegenseitig Austausch nutzen
  6. Aktivitäten sinnvoll gruppieren und mit den Resultaten in späteren Aktivitäten weiter arbeiten.
  7. Jede Aktivität tiefer gehend reflektieren - Grundidee, fortgeschrittene und ungewöhliche Anwendung
  8. Mittels Erhebungen die Lernaktivität im Kurs ermitteln und reflektieren
  9. Peer-Reviews mittels Aktivitäten wie dem Workshop umsetzen
  10. Die eigene Lehrtätigkeit reflektieren und innerhalb des Kollegenkreises Ideen und Kritik austauschen.

Was man an Moodle noch verbessern kann und wie wir dabei vorgehen

Bezogen auf die Pädagogik, sind nachfolgend einige Aspekte genannt:

Repositorien and Portfolios

Derzeit können nur Trainer Sammlungen von Dateien in Moodle hochladen, indem Sie die Dateiverwaltung des Kurses nutzen. Es gibt keine einfache Möglichkeit, Dateien zwischen Kursen auszutauschen. Ebenso können herkömmliche Teilnehmer kein Datei-Portfolio anlegen.

Das wird sich mit Moodle 2.0 ändern, wenn das Repository API (welches erlaubt, ein externes Repository als Dateiquelle einzubinden) und das Portfolio API (welches den Teilnehmern erlaubt, Dinge aus Moodle in externen Repositorien abzulegen) integriert sind.

Repositorien mit speziellem Zweck sind ein wachsendes Einsatzgebiet in Institutionen. Diese können nun ihre wertvollen Daten weiterhin dort vorhalten, auch wenn sie als Frontend bspw. ein Lernmanagementsystem einsetzen möchten.

Am wichtigsten jedoch ist, das dies die Entwicklung von e-Portfolios extrem vorantreiben wird, was viele von uns als eine sehr positive pädagogische Erweiterung empfinden.

Community-Knoten

Wir wollen die Kommunikation zwischen Trainern und Moodlenutzern untereinander verbessern, nicht nur über E-Learning und Moodle, sondern auch auf fachlicher Ebene. Stellen Sie sich z.B. vor, dass ein Lehrer, der Biologie in der Unterstufe unterrichtet in seinem Kurs eine Schaltfläche "Community" findet. Ein Klick darauf führt ihn direkt an einen Ort, wo andere Lehrer über die beste Art diskutieren, wie man Biologie in der Unterstufe unterrichtet und darüberhinaus noch Archive mit Material und Lerndesigns verfügbar sind.

Ein Hauptfokus von Moodle 2.0 besteht darin, Netzwerke zwischen Moodles einzurichten, die es jedem erlauben, sein Moodle als einen Knoten der Moodlegemeinschaft zu definieren. Der Login zwischen den einzelnen Moodles wird transparent aber sicher sein und unter der vollständigen Kontrolle des jeweiligen Administrators stehen. Dieses kollegiale Design wird ein Nährboden für die Entwicklung aller Arten von interessanten Szenarios sein.

Verbesserte Interaktion zwischen den Werkzeugen

Derzeit verschickt Moodle schon Emails als Benachrichtigung über eine Menge möglicher Ereignisse, aber das ist schwierig zu managen. Indem diese Benachrichtigungen durch das bereits im Einsatz befindliche Mitteilungssystem geleitet werden, haben die Anwender eine ausgereiftere Kontrolle über welche Arten von Mitteilungen an sie versendet wird. Es wird ferner möglich sein, per Mail das Moodle-System zu kontaktieren. Auf ähnliche Weise soll das Blogsystem enger mit dem Gesamtsystem vernetzt werden. Eine Schaltfläche "Zum Blog hinzufügen" wird es erlauben, Inhalte und zugehörige Kommentare im Blog abzulegen.

Metadaten und Ergebnisdarstellung

Derzeit müssen Moodlekurse händisch an die behördlichen Anforderungen angepasst werden. An vielen Orten ist darüber Bericht zu erstatten, was eine Menge Zeit beanspruchen kann.

Seit Moodle 1.9 gibt es Mechanismen, damit:

  1. Administratoren eine längere Liste an Lernzielen importieren können (als eine Art Schlagwort)
  2. Trainer können eine Auswahl davon ihrem Kurs zuordnen
  3. Trainer können einzelnen Aktivitäten einzelnen Apsekten dieser Auswahl zuordnen

Die Kurserstellung wird dahingehend unterstützt, dass Trainer mit diesem Werkzeug sicherstellen, dass die Anforderungen an ihren Kurs erfüllt werden, während gleichzeit ein verbessertes Berichtswesen hinsichtlich der Lernzielerfüllung für Teilnehmer und Administratoren existiert.

Mit Moodle 2.0 wird diese Entwicklung durch Progress Tracking fortgeführt, womit eine individuellere Lernplanerstellung für die Teilnehmer möglich wird.

Rollenspiele und Simulationsszenarien

Die beliebte und effektive Technik des Rollenspiels im konventionellen Unterricht ist online schwierig umzusetzen. Ein Beispiel wäre ein Rollenspiel in Ökologie, wo ein Gruppe der Teilnehmer die Regierung, eine andere Greenpeace und eine weitere die Industrie vertritt. Pläne dazu gibt es schon sehr lange, und es ist zu hoffen, dass dies bald entwickelt werden kann. Das könnte ein Modul sein, in welchem Rollenspiel-Rollen den Teilnehmern in dem simulierten Szenario zugewiesen werden, wobei die anderen Mitwirkenden nicht erkennen können, welche reale Person hinter dieser Rolle steht. Diese Rollen interagieren dann in Foren, Wikis und allen anderen Werkzeugen von Moodle entsprechend den Regeln der Simulation.

Was würden Sie denn noch gerne haben?

Vorangegangener Beitrag mag eine Gedanken stimuliert haben, was Sie sich noch für Ihre Online-Lernumgebung wünschen würden. Falls dem so ist, beteiligen Sie sich bitte in den Diskussionen auf http://moodle.org und starten Sie ein Brainstorming zu Ihren Ideen. Vielleicht können neue Ideen in den Moodle Tracker aufgenommen werden, oder wenigsten Unterstützung und Modifikationen für alte Ideen geleistet werden.