Hinweis: Sie sind auf den Seiten der Moodle 3.0 Dokumentation. Die Dokumentation der aktuellsten Moodle-Version finden Sie hier: Installation von Moodle.

Installation von Moodle

Aus MoodleDocs
Version vom 16. Oktober 2015, 06:48 Uhr von Gisela Hillenbrand (Diskussion | Beiträge)
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Diese Anleitung beschreibt, wie Sie Moodle installieren. Moodle läuft auf vielen verschiedenen Plattformen, Links zu den entsprechenden spezifischen Installationsanleitungen finden Sie im untenstehenden Artikel. Nehmen Sie sich Zeit und lesen Sie die für Sie relevanten Abschnitte.


Planung

Die Installation von Moodle bedarf einer Planung. Der Umfang kann variieren zwischen geringfügig bis hin zu einem großen Projekt. Hier sind einige Punkte, die Sie beachten sollten:

  • Wollen Sie Moodle tatsächlich selbst installieren? Wenn nicht, können Sie sich an einen Moodle-Partner wenden.
  • Welche Fähigkeiten haben Sie oder können Sie erwerben? Die Administration eines sicheren, stabilen öffentlichen Webservers ist eine ernstzunehmende Aufgabe, bei der Moodle selbst überhaupt noch keine Rolle spielt. In diesem Artikel setzen wir voraus, dass Sie ein Grundverständnis von der Administration des Servers haben, auf dem Sie Moodle installieren wollen (oder bereit sind, sich intensiv einzuarbeiten).
  • Was sind Ihre Anforderungen an die Hard- und Software? Moodle skaliert, aber Sie können auch nach Alternativen Ausschau halten: Shared Hosting, virtuelle Server, ein eigener Server, mehrere verteilte Server.
  • Welches Betriebssystem wollen Sie nutzen? Das kann von Ihren Fähigkeiten abhängen oder von den Bedingungen in Ihrer Einrichtung. Moodle unterstützt verschiedene Betriebssysteme: Unix/Linux, Windows, MacOS.
  • Was sind Ihre Support-Anforderungen? Reicht der freie Support in den Foren der Moodle-Community auf moodle.org aus oder benötigen Sie professionelle Unterstützung?
  • Wie wollen Sie Systemsicherungen durchführen?

Systemanforderungen

Moodle wird hauptsächlich auf dem Betriebssystem Linux mit einem Apache-Webserver, MySQL-Datenbank und PHP (auch bekannt als LAMP-Plattform) entwickelt. Im Zweifelsfall ist das die sicherste Kombination. Es gibt andere Optionen, siehe Abschnitt "Software" weiter unten.

Grundlegende Voraussetzungen für ein Moodle-System sind folgende:

Hardware

  • Plattenspeicher: 160 MB frei (Minimum). Darüberhinaus benötigen Sie weiteren Platz, um Ihre Materialien zu speichern. 5GB ist wahrscheinlich ein realistisches Minimum.
  • Sicherungen: mindestens noch einmal so viel Platz (bevorzugt auf einem anderen Server), um die Sicherungen Ihres Moodle-Systems dort zu speichern.
  • Speicher: 256MB (Minimum), 1GB oder mehr wird dringend empfohlen. Als allgemeine Faustregel gilt: Moodle kann 10-20 Nutzer/innen pro 1 GB RAM gleichzeitig unterstützen, aber das hängt auch von Ihrer individuellen Software- und Hardwarekombination ab. Mit "gleichzeitig" sind gleichzeitige Webserver-Prozesse im Speicher gemeint (also gleichzeitige Zugriffe auf Moodle), nicht die Anzahl der gleichzeitig angemeldeten Nutzer/innen.

Software

  • Betriebssystem: Am häufigsten verbreitet ist Linux und Windows (dafür gibt es guten Support). Wenn Sie die wahl haben, dann ist Linux die optimale Plattform. Moodle wird auch regelmäßig unter Windows XP / 2000 / 2003, Solaris 10 (Sparc, x64), Mac OS und Netware 6 getetstet.
  • Webserver: vorwiegend Apache oder IIS. Nicht vollständig getestet sind lightttpd, nginx, cherokee, zeus und LiteSpeed. Der Webserver muss so konfiguriert sein, dass er PHP verarbeiten kann. Die Version ist nicht kritisch, aber empfohlen wird die aktuellste Version.
  • PHP muss mindestens 5.3.2 sein. Einige PHP-Erweiterungen sind ebenfalls erforderlich. Während der Installation prüft Moodle, ob alle nötigen Erweiterungen installiert sind und bricht die Installation gegebenenfalls ab.
  • Datenbank: MySQL und PostgreSQL sind die Datenbanken, unter denen Moodle entwickelt wird, die am besten getestet sind und für die es umfassende Dokumentation und Support gibt. Oracle und MSSQL werden voll unterstützt, aber Dokumentation und Support ist in geringerem Umfang verfügbar als für MySQL und PostgreSQL. Im Zweifelsfall verwenden Sie MySQL (mehr Dokumentation) oder PostgreSQL (bessere Stabilität und Geschwindigkeit). Sie benötigen die datenbankspezifische PHP-Erweiterung.
    • MySQL - mindestens 5.0.25 (InnoDB Storage Engine wird dringend empfohlen)
    • PostgreSQL - mindestens 8.3
    • MSSQL - mindestens 9.0
    • Oracle - mindestens 10.2
    • SQLite - mindestens 2.0

Client

Ihre Nutzer/innen greifen auf Moodle über einen Webbrowser (Client) auf ihrem PC/Tablet/Notebook zu. Jeder moderne Browser sollte funktionieren (IE 6 und älter wird nicht unterstützt). Das Betriebssystem des Clienst ist nicht relevant, aber evtl. benötigen Sie spezielle Software, wenn Sie bestimmte Dateitypen aus Moodle herunterladen.

Wenn Sie eine große oder komplexe Installation planen, lesen Sie auch die Artikel Geschwindigkeitsempfehlungen und Geschwindigkeit FAQ.

Server aufsetzen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Server aufzusetzen (Betriebssystem, Webserver und Datenbank installieren).

Wenn Sie Moodle hosten lassen, übernimmt das Aufsetzen des Servers Ihr Provider für Sie. Prüfen Sie in diesem Fall, wie Sie die PHP-Einstellungen ändern können (z.B. die maximale Dateigröße für das Hochladen von Dateien usw.)

Moodle-Paket herunterladen und an den richtigen Ort kopieren

Wichtig: Inzwischen gibt es im Internet zahlreiche Webseiten, auf denen Sie Moodle herunterladen können. Wir empfehlen jedoch ausdrücklich, Moodle nur von moodle.org herunterzuladen. Dann können wir wesentlich einfacher Support anbieten, falls Sie Probleme bei der Installation von Moodle bekommen.

Es gibt zwei Möglichkeiten, um an Moodle heranzukommen:

  • Laden Sie die erforderliche Version von http://download.moodle.org/ herunter und entpacken Sie die *.zip oder *.tgz Datei
  • oder ziehen Sie den Code aus dem Git repository (empfohlen für Entwickler/innen und vereinfacht das Aktualisieren von Moodle)
   $ git clone -b MOODLE_22_STABLE git://git.moodle.org/moodle.git 

Damit wird eine vollständige Kopie des Moodle Repositories gezogen und auf den letzten 2.2 Stable Branch (latest weekly build) umgeschaltet.

Bei beiden Varianten erhalten Sie ein Verzeichnis moodle, das viele Unterverzeichnisse und Dateien enthält.

Sie können das gesamte Verzeichnis in das Dokumenten-Verzeichnis Ihres Webservers verschieben, in diesem Fall wird die Moodle-Seite über http://yourwebserver.com/moodle aufgerufen, oder sie kopieren den kompletten Inhalt des Verzeichnisses moodle direkt in das Hauptverzeichnis des Webservers, um so die Moodle-Seite direkt über http://yourwebserver.com zu erreichen.

Tipp: Wenn Sie das Moodle-Archiv auf Ihren PC herunterladen und dann auf den Webserver hochladen möchten, ist es besser, das Archiv erst auf dem Webserver auszupacken. Die meisten Anbieter bieten dafür eine Weboberfläche an (z.B. 1&1).

  • Sichere Moodle-Dateien: Es ist entscheidend, dass der Webserver-Nutzer die Moodle-Code-Dateien nicht schreiben/verändern kann. D.h. unter Linux/Unix müssen Sie als Root-Nutzer/in folgende Kommandos ausführen:
   # chown -R root /path/to/moodle
   # chmod -R 0755 /path/to/moodle

D.h. die Dateien gehören dem Root-Nutzer und dürfen nur von ihm geschriebn werden, alle anderen dürfen lesen und ausführen.

Leere Moodle-Datenbank anlegen

Als nächstes müssen Sie in Ihrem Datenbanksystem eine leere Datenbank anlegen. Notieren Sie sich folgende Informationen, die Sie später bei der Installation von Moodle benötigen:

  • dbhost - Hostname des Datenbankservers, vermutlich localhost, wenn der Webserver und der Datenbankserver auf derselben Maschine laufen, andernfalls der Name des Datenbankservers.
  • dbname - Name der Datenbank. z.B. moodle.
  • dbuser - Name des Datenbanknutzers, der Zugriff auf die angelegte Datenbank hat, z.B. moodleuser. Verwenden Sie aus Sicherheitsgründen nicht den Root-Nutzer des Datenbankservers. Geben Sie dem Datenbanknutzer nur die Rechte, die er unbedingt benötigt.
  • dbpass - Kennwort des Datenbanknutzers.

Moodle-Datenverzeichnis anlegen

Moodle braucht außerdem ein Verzeichnis, um hochgeladene Dateien oder Nutzerbilder zu speichern. Der Webserver-Nutzer muss auf diesem Verzeichnis Schreibrechte haben. Stellen Sie sicher, dass dieses Verzeichnis ausreichend viel Plattenplatz zur Verfügung hat, siehe Abschnitt "Systemanforderungen" weiter oben.

Wichtiger Sicherheitshinweis: Aus Sicherheitsgründen darf dieses Verzeichnis nicht direkt über den Webserver erreichbar sein. Der einfachste Weg ist der, ein Verzeichnis außerhalb des Webserver-Verzeichnisses auszuwählen (das ist das Verzeichnis, auf das der erste Teil Ihrer Moodle-URL - bis zum ersten / - zeigt, z.B. in http://IhreDomäne.com/moodle/admin/cron.php ist es http://IhreDomäne.com/).

Unter Linux/Unix können Sie das Verzeichnis mit folgendem Kommando anlegen und konfigurieren:

   # mkdir /path/to/moodledata
   # chmod 0777 /path/to/moodledata

Moodle-Datenverzeichnis im Webserver-Verzeichnis absichern

Wenn Sie keine Alternative haben und das Moodle-Datenverzeichnis - entgegen der Empfehlungen - im Webserver-Verzeichnis anlegen müssen, dann können Sie folgende Sicherheitsvorkehrungen treffen. Sie können eine .htaccess Datei im Moodle-Datenverzeichnis anlegen, das die folgenden Zeilen enthält:

   order deny, allow
   deny from all

Wenn das nicht funktioniert, kontakltieren Sie Ihre/n Server-Administrator/in.

Installationsprozess starten

Nun ist es Zeit, das Installationsskript anzustoßen, der die Datenbanktabellen anlegt. Die empfohlene Vorgehensweise ist die Installation von Kommandozeile. Wenn Sie dies aus irgend einem Grund nicht tun können (z.B. auf einem Windows-Server), dann verwenden Sie das web-basierte Installationsskript.

Installation von Kommandozeile

Am besten führen Sie das Installationsskript als Webservernutzer aus (je nach Linuxdistribution, z.B. www-data, apache): Melden Sie sich als root an und führen Sie folgende Kommandos aus (ersetzen Sie ggf. www-data durch Ihren Webservernutzer):

   # chown www-data /path/to/moodle
   # cd /path/to/moodle/admin/cli
   # sudo -u www-data /usr/bin/php install.php
   # chown -R root /path/to/moodle

Es wird eine neue Moodle-Konfigurationsdatei config.php erzeugt.

Detaillierte Informationen zu weiteren Optionen finden Sie, wenn Sie folgendes Kommando ausführen:

   # php install.php --help

Während der Installation werden verschiedene Einstellungen abgefragt. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Standardeinstellungen.

Web-basierte Installation

Wenn Sie das Installationsskript install.php verwenden möchten, rufen Sie die folgende URL im Browser auf:

  http://IhrServer/moodle/install.php

Das Skript führt Sie durch den gesamten Installationsprozess. Sie müssen den Copyright-Hinweis bestätigen, dann werden alle Tabellen in der Moodle-Datenbank angelegt, das Nutzerkonto für den Hauptadministrator angelegt und eine Reihe von Konfigurationseinstellungen für die Moodle-Installation, insbesondere für die Startseite vorgenommen.

Wahrscheinlich werden Sie aufgefordert, die Moodle-Konfigurationsdatei config.php auf Ihren PC herunter- und ins Moodle-Verzeichnis auf den Server hochzuladen. Folgende Sie dazu den Anweisungen, die Ihr Browser anzeigt.

Abschließende Konfiguration

Einstellungen innerhalb von Moodle

Auf den Seiten unter Einstellungen > Website-Administration nehmen Sie sämtliche Konfigurationseinstellungen für Ihre Moodle-Site vor. Zu den wichtigsten Einstellungen gehören:

  • Einstellungen > Website-Administration > Plugins > Mitteilungsversand > E-Mail: Konfigurieren Sie hier Ihren SMTP-Server (falls nötig), so dass Moodle E-Mail versenden kann.
  • Einstellungen > Website-Administration > Server > Supportanfragen: Tragen Sie unter Support-Mail die E-Mail-Adresse der Person ein, an die Supportanfragen gerichtet werden sollen.
  • Einstellungen > Website-Administration > Server > Systempfade: Tragen Sie hier die Pfade zu den Binärdateien von du, dot und aspell ein.
  • Einstellungen > Website-Administration > Server > HTTP: Wenn Ihr Server durch eine Firewall geschützt ist und Sie einen Web-Proxy verwenden, tragen Sie hier die entsprechenden Konfigurationseinstellungen für den Proxy-Server ein.
  • Einstellungen > Website-Administration > Lokales > Zeitzonen aktualisieren: Aktualisieren Sie Ihre Zeitzone.

Weitere Informationen finden Sie unter Moodle administrieren.

Verbleibende Aufgaben

  • Cron-Job konfigurieren: Moodle muss im Hintergrund regelmäßig einige Aufgaben ausführen (z.B. Versenden von Forumsbeiträgen als E-Mail, automatische Kurssicherung, usw.). Verantwortlich dafür ist das Cron-Skript, das Sie zu bestimmten Zeiten am Tag ausführen lassen können. Dazu müssen Sie einen Cron-Job einrichten. Detaillierte Informationen dazu finden Sie im Artikel Cron-Job.
  • Sicherungen konfigurieren: Siehe Sicherung der Moodle-Site und Automatische Kurssicherung.
  • Mailversand testen: Legen Sie ein Testnutzer-Konto mit einer gültigen E-Mail-Adresse an und schicken Sie an dieses Konto eine Nachricht. Kommt diese Nachricht als E-Mail an? Wenn nicht, prüfen Sie die Einstellungen unter *Einstellungen > Website-Administration > Plugins > Mitteilungsversand > E-Mail.
  • Moodle-Site absichern: Lese Sie die Sicherheitsempfehlungen.

Installation ist abgeschlossen

Legen Sie einen neuen Kurs an und starten Sie!

Wenn etwas schief geht

  • Lesen Sie die Installation FAQ.
  • Prüfen Sie die Datei-Rechte auf dem Server: Kann der Webservernutzer die Moodle-Skripte lesen (aber nicht schreiben!)? Kann der Webservernutzer im Moodle-Datenverzeichnis lesen und schreiben?
  • Prüfen Sie die Datenbankrechte. Hat der Datenbanknutzer die richtigen Rechte (insbesondere wenn Webserver und Datenbankserver auf verschiedenen Maschinen laufen)?
  • Wenn Sie Probleme beim Anlegen der Moodle-Konfigurationsdatei config.php haben, können Sie die Datei config-dist.php kopieren, die Kopie in config.php umbenennen und die Datenbankeinstellungen eintragen. Der Installationsprozess wird an der richtigen Stelle fortgesetzt.
  • Nutzen Sie bei Problemen das Debugging.

Prüfen Sie die Einstellungen in der PHP-Konfigurationsdatei php.ini und der .htaccess Datei. Starten Sie nach Änderungen den Webserver neu!

  • Wenn Sie zusätzliche Plugins verwenden, die nicht zum Standardpaket von Moodle gehören, und Probleme auftreten, löschen Sie diese Zusatz-Plugins.
  • Nutzen Sie das Installationsforum im Kurs Using Moodle auf moodle.org. Geben Sie Ihre Softwareversionen an, erklären Sie, was Sie gemacht haben und welche Fehlermeldung Sie erhalten und was Sie probiert haben.

Siehe auch