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Benutzer:Tino Heinig

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== Was ist Psychologie ? ==--Tino Heinig 17:07, 7. Mai 2011 (WST)

In der heutigen Zeit, ist die gebräuchlichste Standartdefinition, dass die Psychologie die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten ist. ( Staedtler1998)

Diese Definition scheint eindeutig und klar zu sein. Dennoch führten erst mühevolle, jahrelange Diskussionen zu dieser Beschreibung.

Die Standartdefinition beinhaltet 2 Hauptaussagen. Zum einen gibt es das ,,Erleben", also der Gegenstand der Selbstbeobachtung meines eigenen Ich´s, welches auch ,, Erste-Person- Perspektive genannt wird. Zum zweiten, finden wir das ,, Verhalten". Dieses umfasst die Fremdbeobachtung (von außen) an anderen Personen, die sogenannte ,,Dritte- Person- Perspektive". Beide Punkte sind gültige Methoden der Psychologie.

Mit dem Verständnis der Selbstbeobachtung, also der ,, Ersten-Person-Perspektive erhalte ich eine gültige Methode, meine Wahrnehmungen darzustellen. (z.B. Ich spüre, das ich traurig bin.) Bei der ,, Dritten- Person- Perspektive" als gültige Methode, nehme ich eine Fremdbeobachtung ( von außen) an einer anderen Person bewußt vor. ( z.B. Ich kann sehen, das Person 1, am Ort Küche, zum Zeitpunkt x, ein Bewegungs & Verhaltensmuster zeigt, welches üblicherweise als Aufstossen bezeichnet wird.)

Beide Methoden bedürfen der gegenseitigen Akzeptanz und kommen nur miteinander aus.

In der Vergangenheit wurde gefordert, dass eigene Bewusstsein, also die ,,Erste- Person- Perspektive", als Gegenstand der Forschung auszuklammern. Als Begründung galt, dass man sein eigenes Bewusstsein nicht von außen beobachten kann, da die Selbstbeobachtung nicht objektiv ist. Der Vorschlag war, die ,,Dritte- Person- Perspektive" als alleinige, gültige Methode anzuwenden. Als Initialzündung ist hier der berühmte Artikel ,, Psychology as the Behaviorist views it" von John B. Watson zu nennen. Als Behaviorist spricht sich Watson in diesem Artikel vehement gegen die damals gebräuchlichste Methode in der Psychologie, der Introspektion aus. Sein Ziel war, die Begründung der Psychologie als eine neue Wissenschaft. Dabei setzte Watson, als einziges Mittel auf die sogenannte ,,Objektive Methode". Darin zerlegte er die Gesamtheit des Verhaltens in ,,Reiz & Reaktion" ( engl.stimulus-responce), welche man auch als ,, molekularen Behaviorismus" bezeichnet. Als Reiz begreift Watson jede Veränderung in der äußeren Umwelt, sowie im Inneren des Individuums, die auf physiologischen Vorgängen beruht.(z.B. Mangel an Nahrung, welches im Allgemeinen als Hunger bezeichnet wird.) Als ,,Reaktion" bezeichnet Watson, jegliche Aktivität, wie z.B. das Hinwenden zu einer Lichtquelle oder auch das Schreiben dieses Berichtes.

Man bezeichnet diese Art des Behaviorismus auch als ,,Klassischen" oder ,, methodologischen" Behaviorismus. Physiologische Vorgänge, die dem beobachtbaren Verhalten zugrunde liegen, gelten dem Behavioristen als uninteressant. Er schreibt dieses Aufgabengebiet den Physiologen zu. Der Behaviorist konzentriert sich einzig und allein auf Prozesse, die sich zwischen Organismus und Umwelt selbst abspielen. Den Organismus selbst betrachtet er als Black Box.

Theoretisch und Praktisch konnte sich diese These nicht durchsetzen. Es muss eine Akzeptanz beider Methoden gleichberechtigt bestehen, sonst gäbe es Beschreibungen und Beobachtungen, die nur einseitig wären. Bemüht um eine vollständige Objektivität, stösst man immer wieder an die Grenze der Wirklichkeit. Es gibt sie nicht, die vollständige Objektivität. Sie ist nur eine ,,regulative Idee" von Personen. Dazu kommt nach unserem aktuellen Wissen, dass ja nur Personen ,,regulative Ideen" haben können. Der Begriff geht übrigens auf Immanuel Kant zurück und beschreibt, dass z.B. ,,Gott" eine regulative Idee ist, die der Subjekte bedarf, welche ,,Ihn "( Gott) selbst denken. Das heisst auch, das diese regulative Idee nicht existent ist, wenn keine Person ,,Ihn" denkt.Aus diesem Grund existiert eine sogenannte Objektivität in seiner Vollständigkeit ja nur als geistig, subjektive Idee oder Vorstellung, aber nicht real und tatsächlich.

Und doch sind ,,regulative Ideen" nicht wegzudenken. Sie sind durchaus sinnvoll und erstrebenswert. Ideale wie Freiheit, Gerechtigkeit, Demokratie etc.p.p, sind Gebote der Vernunft, welche auch das soziale Miteinander strukturieren. Ohne diese ,,regulativen Ideen" , wäre das auf lange Sicht nicht möglich.

Trotz allem hat der Behaviorismus verdienstvoll dazu beigetragen, Psychologen in ihrem Methodenbewusstsein zu schärfen und klarer zu machen.Probleme zur Begrifflichkeit der Bewusstseinspsychologie, sind vom Behaviorismus zutreffend verdeutlicht und in eine wichtige Denkrichtung gelenkt worden.

Ein Ergebnis dieser Überlegungen ist, dass unser Bewusstsein unter anderem auch im Dienste des Verhaltens und Handelns, sowie der adaptiven Bewältigung von Umgebungsanforderungen steht. Damit weißt Bewusstsein eine biologische Funktion auf. Zutreffend kritisiert wurde auch, dass die Introspektion nicht der absolute und alleingültige Weg ist, um Erkenntnisse über Psychisches zu gewinnen, zumal ja gar nicht erklärt werden kann, wie Selbsbeobachtung funktioniert.

Da das zu Beobachtende und die Beobachtung selbst, von der Beobachtenden Person simultan als Vorstellung selbst erzeugt wird, müssen beide Faktoren besonders aufmerksam betrachtet werden. Auch sind sie beide intensiv miteinander verwoben und können nur schwer auseinander gehalten werden.

Das Thema zum Gegenstand der Psychologie wirft noch viele Fragen auf. Besonders die Frage nach der Seele kennzeichnet bis heute die zahlreichen Diskussionen der Fachleute. Somit können wir uns auch auf neue und vieleicht auch eigene Erkenntnisse über die Frage ,,Was ist Psychologie" freuen